Konkurrenz statt Kooperation: Deutsche Tech-Riesen bewerben sich um europäische KI-Gigafactory
Eulerpool Research Systems •19. Juni 2025
Takeaways NEW
- Deutsche Tech-Unternehmen konkurrieren um den Bau einer europäischen KI-Gigafabrik.
- Eine einheitliche nationale Strategie fehlt, was Zusammenarbeit behindern könnte.
Die Bemühungen um den Aufbau einer europäischen KI-Gigafabrik stoßen bei führenden deutschen Technologieunternehmen auf unerwartete Konkurrenz. Während die Deutsche Telekom, der Cloudanbieter Ionos und die IT-Sparte der Schwarz-Gruppe mit eigenständigen Bewerbungen bei der EU aufwarten werden, bleibt eine einheitliche, nationale Strategie in weiter Ferne. Der Fachdienst 'Tagesspiegel Background Digitalisierung & KI' berichtet über den internen Wettstreit, der am Freitag mit der Abgabe der Bewerbungen seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Die Europäische Union plant den Bau von bis zu fünf spezialisierten Rechenzentren, die große KI-Modelle trainieren sollen. Eine Förderung von bis zu 35 Prozent der geschätzten Kosten von drei bis fünf Milliarden Euro lockt Technologieführer aus ganz Europa. Deutschland, das sich im Koalitionsvertrag der schwarz-roten Bundesregierung als KI-Zentrum etabliert sehen möchte, hat eine politische Agenda, mindestens eines dieser Rechenzentren innerhalb seiner Grenzen zu errichten.
Am Freitag endet die Frist für die Einreichung von Bewerbungen durch Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Anders sieht es beim Softwaregiganten SAP aus, der sich in der Interessensbekundung zurückhält. Eine Sprecherin betonte, dass SAP vor allem als Softwarelieferant agieren würde und aktuell keinen intensiven Bedarf für die Nutzung einer solchen KI-Fabrik sähe.
Hingegen zeigt sich die Deutsche Telekom ambitioniert und will in der KI-Gigafactory-Initiative eine führende Rolle übernehmen. Unternehmen, Technologiepartner und Institutionen werden eingeladen, sich an dieser Initiative zu beteiligen, wie ein Sprecher erklärte. Ionos betont unterdessen die Stärkung der Bewerbung durch starke Partnerschaften.
Sollten die Bewerber im weiteren Auswahlprozess zusammenfinden und eine Zusammenarbeit in Betracht ziehen, könnte das den deutschen Chancen durchaus zugutekommen. Der Telekom-Sprecher und Andreas Weiss, Geschäftsführer des Eco-Verbands, zeigen sich optimistisch: Mehrere Interessensbekundungen seien zunächst unproblematisch. Doch am Ende könnte der Teamgedanke den entscheidenden Vorteil bieten.
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