Labour plant historisches Budget: Finanzielle Herausforderungen und Kurswechsel

Rachel Reeves steht vor einer ihrer größten Bewährungsproben als Kanzlerin des Exchequers, wenn sie am 30. Oktober das erste Labour-Budget seit über zwei Jahrzehnten präsentiert. Mit Spannung erwartet die britische Öffentlichkeit die fiskalischen Pläne, während die staatlichen Finanzen unter Druck stehen. Laut dem britischen Amt für nationale Statistik stieg die Staatsverschuldung im vergangenen Monat auf 16,6 Milliarden Pfund – der dritthöchste Wert für September seit Beginn der Aufzeichnungen. Dies erhöht die Verschuldung des laufenden Jahres auf 79,6 Milliarden Pfund und übertrifft damit die Prognosen um 6,7 Milliarden Pfund. Offizielle Quellen betonen die Notwendigkeit fiskalischer Disziplin im kommenden Budget. Dennoch wird es schwere Entscheidungen geben, wie Schatzamtschef Darren Jones erklärt. Besonders aufmerksam beobachten Analytiker den Rückgang der Ausgaben für Sozialleistungen, die nach Einsparungen um 2 Milliarden Pfund auf einen Wert von 25,7 Milliarden Pfund gefallen sind. Die Regierung plant, die Sozialausgaben um weitere 3 Milliarden Pfund pro Jahr zu reduzieren. Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen auch mögliche Steueranpassungen zur Sanierung der öffentlichen Finanzen. Goldman Sachs prognostiziert einen Rückgang der britischen Zinssätze auf 2,75 Prozent. Inzwischen zahlen britische Banken rekordverdächtig hohe Steuern, was die Debatte um die Besteuerung verstärkt. Während Labour darauf abzielt, die Sozialausgaben zu kürzen, stehen auch Steuer- und Beitragserhöhungen zur Diskussion, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern. Reeves könnte auch Änderungen bei der Erbschaftssteuer erwägen, um langfristig 4,8 Milliarden Pfund jährlich zu generieren, so das Institut für Finanzstudien.