Markus Söder: Ein Rückblick ohne Groll und der Blick nach vorn

Markus Söder, der Vorsitzende der CSU, hat öffentlich eingeräumt, dass er keinerlei Ambitionen auf das Kanzleramt bei der kommenden Bundestagswahl hegt. In einem Interview mit dem "Spiegel" brachte der bayerische Ministerpräsident deutlich zum Ausdruck, dass Friedrich Merz, der derzeitige CDU-Parteivorsitzende, die Führung übernehmen werde und damit dessen Rolle für die kommenden acht Jahre gesichert sei. Die nächste planmäßige Bundestagswahl würde Anfang 2029 stattfinden. Im Rückblick auf seine gescheiterte Kandidatur im Jahr 2021 erklärte Söder, dass es keine tiefere freundschaftliche Verbindung zu Armin Laschet, dem damaligen CDU-Chef und Konkurrenten, gegeben habe. Er resümierte nüchtern, dass in der Politik vor allem interessengeleitete Bekanntschaften bestehen. Der Machtkampf, den sich beide führenden Politiker damals geliefert hatten, führte zu Spannungen innerhalb der Unionsparteien und rief die Möglichkeit eines Auseinanderbrechens der Union auf den Plan. Interessant war Söders Offenbarung, dass es intern in der CDU-Spitze kurz vor der Wahl 2021 Bedenken hinsichtlich Laschets Eignung als Kanzlerkandidat gegeben habe. Söder zeigte jedoch keinen Anflug von Verbitterung und erklärte, dass er längst mit dem Kapitel abgeschlossen habe. Der CSU-Chef führte weiterhin Unterschiede in den parteiinternen Strukturen an, die im Machtgefüge von CDU und CSU traditionell verankert sind. Neben der internen Ablehnung spürte Söder auch eine gewisse Skepsis im Land, speziell im Osten, gegenüber einem Kanzlerkandidaten aus Bayern. Trotz Anerkennung seiner Rolle als Zugpferd bei Veranstaltungen bemerkte er, dass die Bereitschaft, von einem Bayern regiert zu werden, nicht uneingeschränkt gegeben war.