Milliardenbetrug aufgedeckt: Weitere Verdachtsfälle im Umsatzsteuerkarussell
Eulerpool Research Systems •12. Juni 2025
Takeaways NEW
- NRW-Steuerfahnder decken Betrug im Umsatzsteuerkarussell auf.
- Operation "Huracán" führte zu 300 Millionen Euro Rückforderung.
Die nordrhein-westfälischen Steuerfahnder haben im Rahmen ihrer Bemühungen im Kampf gegen internationalen Steuerbetrug einen bemerkenswerten Erfolg erzielt. Im Zuge der Operation "Huracán" vor zwei Jahren ist es ihnen gelungen, fast eine Viertelmilliarde Euro durch Umsatzsteuerbetrug hinterzogene Steuern zurückzufordern. Nun haben sie durch weitere Nachforschungen verdächtige Zwischenhändler identifiziert, die Teil eines ausgedehnten Betrugsnetzwerks gewesen sein sollen.
Die Ermittlungen führten zur Sicherstellung umfangreicher Daten, die zeigen, dass sich die Summe von knapp 240 Millionen Euro noch auf über 300 Millionen Euro erhöhen könnte. Diese Gelder sollen mehreren EU-Staaten zugutekommen. Insbesondere Nordrhein-Westfalen spielt hier eine zentrale Rolle, da der Ursprung der Investigation im komplexen Geflecht von Scheinfirmen liegt, die über Jahre hinweg mithilfe von Umsatzsteuertricksereien im Fahrzeughandel operierten.
Ein zentrales Element des Betrugssystems war die sogenannte "Pufferfirma". Diese kaufte Fahrzeuge im Inland, beantragte die Erstattung der gezahlten Mehrwertsteuer und verkaufte die Autos ins EU-Ausland. Die ausländischen Händler, in diesem Fall "Missing Trader" genannt, verschwanden, nachdem sie die Fahrzeuge, inklusive Mehrwertsteuer, weiterverkauft hatten. Die Systematik dieses Karussells führte zu einem erheblichen Steuerausfall über Landesgrenzen hinweg.
Stephanie Thien, Leiterin des Landesamts zur Bekämpfung der Finanzkriminalität, unterstrich die Komplexität des Verfahrens, bei dem Geld und Waren zwischen verschiedenen, oftmals nicht angemeldeten Unternehmen bewegt wurden. Dank intensiver Auswertungen konnten die Ermittler zusätzliche Verdächtige und Verflechtungen im EU-Bereich aufdecken. NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk lobte den Einsatz der Steuerfahnder und hob hervor, dass das kriminelle Netzwerk durch beharrliche Arbeit effektiv zerschlagen wurde.
Die Operation "Huracán", benannt nach einem luxuriösen Sportwagen, machte im Juni 2023 weltweit Schlagzeilen. Bei der Großrazzia, die sieben Länder betraf, wurden zahlreiche Luxusautos und Immobilien beschlagnahmt. Über 2.000 Fahnder waren im Einsatz, um den gewaltigen Umsatzsteuerbetrug im Autohandel aufzudecken, der über 10.000 Fahrzeuge umfasste.
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