Ölpreise als geopolitische Schachfiguren: Eskalation im Nahen Osten birgt Risiken für Harris' Wahlkampf
Eulerpool Research Systems •2. Okt. 2024
Takeaways NEW
- Eskalation zwischen Iran und Israel treibt Ölpreise um 5% auf 76 Dollar pro Barrel.
- Steigende Ölpreise könnten US-Wahlen zugunsten von Trump beeinflussen.
Die jüngste Eskalation zwischen Iran und Israel hat nicht nur die geopolitische Lage im Nahen Osten weiter verschärft, sondern auch die globalen Ölpreise erheblich ansteigen lassen. Am Dienstag feuerte Iran 180 Raketen auf Israel ab, was als Antwort auf die israelischen Angriffe auf die Hisbollah in Libanon verstanden wird. Mit einem Anstieg der Ölpreise um 5 Prozent auf 76 Dollar pro Barrel innerhalb von zwei Tagen sind die wirtschaftlichen Auswirkungen bereits spürbar. Bjarne Schieldrop, Chefanalyst für Rohstoffe bei SEB, weist darauf hin, dass bei weiterer Eskalation die Ölpreise problemlos die 100-Dollar-Marke überschreiten könnten. Die Regierung Biden-Harris steht vor einer großen Herausforderung, da steigende Ölpreise das bevorstehende US-Wahlergebnis beeinflussen könnten. Dies insbesondere zugunsten des republikanischen Kandidaten Donald Trump, der hohe Energiepreise als Schwäche der Demokraten in der Außenpolitik ausnutzen könnte. Harold Hamm, ein prominenter Unterstützer der Republikaner, kritisiert die Biden-Administration für die Freigabe von Ölreserven aus dem strategischen Vorrat der USA, was das Land angeblich verwundbarer für Preisschocks macht. US-Verbraucher wären bei einem weiteren Anstieg der Ölpreise am stärksten betroffen, da hier niedrigere Steuern im Vergleich zum Vereinigten Königreich zu höheren relativen Kraftstoffkosten führen. Die wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen in den USA könnten sich weiter ausweiten, falls Iran seine strategische Position ausnutzt, den für den globalen Ölhandel kritischen Bab al-Mandab verengt oder blockiert. Dies könnte Ölpreise theoretisch auf bis zu 200 Dollar pro Barrel katapultieren, so Schieldrop. Die Opec und ihre Verbündeten noch unentschlossen, ob sie die Produktionskürzungen im Dezember lockern sollen. Sollte Saudi-Arabien beschließen, die Ölproduktion zu erhöhen, könnte dies zu einem Preiskrieg führen und die fallenden Ölpreise weiter verstärken. Die durch die geopolitischen Spannungen beeinträchtigten Märkte bleiben somit weiterhin schwer kalkulierbar, da Analysten eine kurzfristige Vorhersage nur unter geopolitischen Aspekten treffen können. Während die Weltmärkte auf weitere Entwicklungen im Nahen Osten blicken, bleibt unklar, ob die steigenden Ölpreise die derzeitige wirtschaftliche Stabilität stören oder ob eine Entspannung der Lage zu einer Rückkehr des Preisfalls führt. Für die Marktteilnehmer wird die politische Dimension zunehmend zur entscheidenden Variable.
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