Rüstungswerte unter Druck: Experten bewerten Dax-Favoriten neu
Eulerpool Research Systems •6. Juni 2025
Takeaways NEW
- Rüstungswerte stehen im Fokus, Kursschwankungen und Neubewertungen prägen den Markt.
- Der ungelöste Ukraine-Konflikt beeinflusst die Rüstungsausgaben und Aktienbewertungen.
Der deutsche Aktienmarkt steht weiter im Bann der Rüstungswerte, die am Freitag erneut im Zentrum der Investorenaufmerksamkeit standen. Nach einer beeindruckenden Rekordjagd entschieden sich Anleger zum Wochenschluss für Gewinnmitnahmen, wodurch die Kurse ins Rutschen kamen. Insbesondere der Kurs von Rheinmetall, der jüngst knapp an der 2.000-Euro-Marke kratzte, fiel am Vormittag um 1,5 Prozent auf 1.857 Euro. Auch die Kurse der beiden MDax-Mitglieder Renk und Hensoldt verzeichneten Rückgänge, wobei Renk mit einem Minus von 3,2 Prozent stärker betroffen war als Hensoldt, das um 1,3 Prozent nachgab. Renk spürte den Druck einer Herabstufung durch Analysten.
Der Marktexperte Sebastian Growe von Exane BNP Paribas nahm eine Neubewertung der Rüstungswerte vor und hält weiterhin an Rheinmetall als seinen Favoriten fest. Mit einem „Outperform“-Rating und einem optimistischen Kursziel von 2.300 Euro sieht Growe noch ungenutzte Chancen für den Dax-Konzern. Bisherige Höchstbewertungen hatten bei 2.200 Euro gelegen, unter anderem von der UBS und Hauck & Aufhäuser. Growe veränderte seine Einschätzung für Hensoldt auf ein neutrales Votum und stufte Renk auf „Underperform“ herab, was auf die gesunkene Attraktivität des Panzergetriebe-Herstellers hinweist. Zuvor hatte Hauck & Aufhäuser diesen Schritt bereits eingeleitet, während JPMorgan zuletzt einen optimistischeren Ausblick für Renk formulierte.
Auf dem Weg des Erfolgs bleibt Renk dennoch nicht unbemerkt, da das Unternehmen mit seinem mehr als vervierfachten Aktienkurs im Jahr 2025 weiterhin als Top-Performer im Dax-Familienkreis gilt. Die Kurse stiegen besonders seit der Großaktionär Triton seinen Aktienverkauf abgeschlossen hat, und KNDS als neuer Hauptanteilseigner ins Spiel kam.
Der anhaltende Ukraine-Konflikt rückt weiterhin die Rüstungsindustrie ins Licht der Anleger. Die Kursschwankungen der letzten Jahre zeigen unterschiedliche Bilder: Rheinmetall vervielfachte sich, während Hensoldt beträchtlich zulegte. Mit Renks Börsendebüt Anfang 2024 und einem Ausgabepreis von 15 Euro überwand auch dieser Titel holprige Anfänge.
Der ungelöste Ukraine-Krieg treibt nach wie vor höhere Rüstungsausgaben voran, auf deren Erhöhung auch beim anstehenden NATO-Gipfel mit Spannung gewartet wird. NATO-Generalsekretär Mark Rutte bezeichnete das geplante Programm als „historisch“, nachdem der frühere US-Präsident Donald Trump eine Ausgabensteigerung auf fünf Prozent gefordert hatte.
Dennoch zeigt die Deutsche Bank eine verhaltenere Haltung, da europäische Rüstungswerte zunehmend die gestiegenen Staatsausgaben reflektieren, jedoch von zusätzlichen Kurstreibern derzeit wenig zu sehen ist.
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