Sainsbury's: Verhandlungen mit JD.com über Argos-Verkauf beendet

Der britische Einzelhandelsgigant J Sainsbury hat die Gespräche über den Verkauf seiner Non-Food-Tochter Argos an den chinesischen E-Commerce-Riesen JD.com abgebrochen. Sainsbury’s wirft JD.com vor, die Bedingungen des Deals zum Nachteil der Shareholder erheblich überarbeitet zu haben. Diese Entwicklung kommt überraschend, nachdem Sainsbury’s kürzlich noch verkündet hatte, dass JD.com das Wachstum von Argos fördern könnte. Doch nach eingehender Prüfung entschied das Unternehmen, dass die neuen Bedingungen nicht im besten Interesse der Anteilseigner stehen. Die Entscheidung scheint von den Investoren positiv aufgenommen zu werden, da die Sainsbury-Aktien zu Beginn der Woche um bis zu 4,5 % stiegen. Analysten bewerten Sainsbury's Ablehnung als Zeichen, dass das Unternehmen bereit ist, sich nur zu einem Preis zu trennen, der das erwartete zyklische Gewinnpotenzial widerspiegelt. Seit Sainsbury’s Argos 2016 für 1,1 Milliarden Pfund erworben hat, entwickelte sich das Unternehmen nicht immer wie erhofft. Trotz der Integration von Argos-Filialen in größere Supermärkte sanken die Argos-Verkäufe im letzten Jahr um 2,7 %, während das übrige Geschäft von Sainsbury’s um 4,2 % zulegte. Sainsbury's aktueller CEO, Simon Roberts, der seit 2020 die Leitung innehat, setzt zunehmend auf den Lebensmittelbereich, um der Konkurrenz von Tesco, Asda und Aldi die Stirn zu bieten. Der Verzicht auf Argos dürfte die Gewinnschwankungen reduzieren und die Ausrichtung stärken, was von Analysten positiv bewertet wird. Für JD.com, das mit Herausforderungen im heimischen Markt zu kämpfen hat und nach Expansionsmöglichkeiten sucht, ist diese Entwicklung hingegen ein Rückschlag. So verfolgt das Unternehmen auch andere Übernahmeziele in Europa, darunter Currys und Ceconomy, wobei letzteres kürzlich durch die französische Regierung gesteigertes Interesse und Anforderungen zur Offenlegung erfuhr.