Spannungen im Nahen Osten belasten europäische Aktienmärkte

Die anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen Israel und dem Iran haben am Donnerstag deutlichen Druck auf die europäischen Aktienmärkte ausgeübt. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, rutschte um 1,33 Prozent auf 5.197,03 Punkte ab und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Anfang Mai. Damit setzte der Index seine Verlustserie fort, die nun bereits am dritten Tag in Folge anhält, und verzeichnete den höchsten Tagesverlust seit vier Wochen. Da die US-Börsen aufgrund eines Feiertags geschlossen blieben, fehlten den europäischen Märkten frische Impulse von der anderen Seite des Atlantiks. Volkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank warnte, der Konflikt könnte die Gefahr eines Energiepreisschocks in die Höhe treiben, womit auch das Risiko einer globalen Rezession einherginge. Eine Blockade der Straße von Hormus, eine essentielle Öltransportroute, könnte den Preis für Brent-Öl auf 100 US-Dollar treiben. Solche Entwicklungen bergen die Gefahr einer wirtschaftlichen Stagnation bei steigender Inflation. Tatsächlich kletterte der Ölpreis am Donnerstag auf über 78 Dollar. Der Schweizer Aktienindex SMI registrierte Verluste von 0,74 Prozent und fiel auf 11.871,52 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,58 Prozent auf 8.791,80 Punkte nachgab. Die jüngsten Zinsentscheidungen der Schweizer Nationalbank sowie der Bank of England entsprachen den Marktprognosen und hatten daher kaum Einfluss auf die heimischen Börsen.