Staatliche Kaufprämie für E-Autos gestrichen - Autobauer springen ein
Eulerpool Research Systems •19. Dez. 2023
Die plötzliche Streichung der staatlichen Kaufprämie für Elektroautos sorgt weiterhin für Aufregung. Doch einige Autobauer machen den betroffenen Kunden ein vorweihnachtliches Geschenk: Sie übernehmen die Förderung zumindest befristet selbst. Das bedeutet, dass Käufer von Elektrofahrzeugen je nach Hersteller noch Chancen auf einen Zuschuss von bis zu 6750 Euro haben.
Die Bundesregierung hatte eigentlich vorgesehen, die Kaufprämie für Neuwagen bis Ende des Jahres in Höhe von bis zu 4500 Euro zu gewähren. Dazu kam eine Herstellerzulage von bis zu 2250 Euro. Ab dem 1. Januar 2024 sollte die staatliche Prämie auf 3000 Euro gesenkt werden und Ende 2024 auslaufen. Doch nun wurde die Budgetplanung des Bundes korrigiert und die Kaufprämie gestrichen.
Besonders problematisch ist, dass der Bonus nur ausgezahlt wird, wenn das Fahrzeug bereits zugelassen wurde. Ein Kaufvertrag allein reicht also nicht aus. Da zwischen Bestellung und Auslieferung oft mehrere Wochen oder sogar Monate liegen, kommen einige Hersteller ihren Kunden jetzt entgegen.
Der Autokonzern Stellantis, zu dem unter anderem die Marken Peugeot, Opel, Fiat und Jeep gehören, garantiert seinen Kunden bis Ende des Jahres die volle Prämie von bis zu 6750 Euro für Elektrofahrzeuge, die bisher förderungsfähig waren. Zudem übernimmt Stellantis für bereits bestellte Elektrofahrzeuge, die bis zum 29. Februar 2024 zugelassen werden, die ursprünglich geplante abgesenkte Prämie von bis zu 4500 Euro.
Auch der koreanische Hersteller Hyundai garantiert seinen Kunden, die bis zum 17. Dezember einen Vertrag für ein Elektrofahrzeug abschließen, die volle Umweltprämie aus dem Jahr 2023. Mercedes-Benz gibt an, den staatlichen Anteil der Prämie zu übernehmen, wenn Aufträge bis Ende des Jahres geliefert und zugelassen werden und Kunden diese nicht mehr vom Staat erhalten. Zudem will Mercedes-Benz Aufträge, die im kommenden Jahr ausgeliefert werden, sowie Neuaufträge ab dem 1. Januar vorläufig mit dem für 2024 ursprünglich vorgesehenen Herstelleranteil fördern.
Der größte deutsche Autobauer Volkswagen will den Zuschuss vorerst selbst tragen. Fahrzeuge, die noch in diesem Jahr zugelassen werden, erhalten die volle Prämie. Für alle förderfähigen E-Autos der ID-Baureihe, die bis zum 15. Dezember bestellt wurden und bis Ende März zugelassen werden, übernimmt VW den ursprünglich geplanten abgesenkten Satz von bis zu 4500 Euro.
Auch chinesische Hersteller ziehen nach. So übernimmt der E-Auto-Hersteller Nio bei Bestellungen bis Ende des Jahres und einer Auslieferung bis Ende Januar den staatlichen Anteil der Kaufprämie. Der chinesische Wettbewerber MG garantiert Kunden, bei denen eine rechtzeitige Zulassung nicht möglich war, den Umweltbonus in gleicher Höhe.
Tesla, der US-Autobauer, übernimmt ab dem 18. Dezember die ausgefallene Förderung für neue Bestellungen der Modelle 3 und Y, die bis zum Ende des Jahres ausgeliefert worden wären.
Laut einer Blitzumfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) sind rund 60.000 Elektrofahrzeuge von dem Förderstopp betroffen. Die Hälfte dieser Fahrzeuge wäre noch in diesem Jahr ausgeliefert worden. Für die andere Hälfte gibt es zwar einen Kaufvertrag, die Auslieferung ist jedoch erst für das kommende Jahr geplant. Der ZDK-Präsident, Arne Joswig, fordert eine klare und berechenbare Förderpolitik: 'Das Vertrauen in eine nachvollziehbare und rationale Politik der Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität ist massiv beschädigt worden.'
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