Starker Euro: Trump sorgt für Bewegung auf den Finanzmärkten

Eulerpool Research Systems 12. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Trump zeigt sich offener in Zollverhandlungen, belastet den Dollar und stärkt den Euro.
  • EU- und US-Marktbewegungen beeinflusst durch Zinsentscheidungen der EZB und Fed-Erwartungen.
Der Dollar geriet am Donnerstag unter Druck, nachdem sich Anzeichen dafür verdichteten, dass US-Präsident Donald Trump in den Zollverhandlungen eine gemäßigtere Haltung einnehmen könnte. Ebenso stiegen die Erwartungen auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Am Mittwoch äußerte Trump seine Bereitschaft, eine Fristverlängerung für die Handelsgespräche bis über den 8. Juli hinaus zu gewähren – bevor höhere US-Zölle in Kraft treten würden. US-Finanzminister Scott Bessent deutete außerdem an, dass die Trump-Administration Länder, die sich redlich um eine Einigung bemühen, möglicherweise mit Fristverlängerungen belohnen könnte. Diese Äußerungen belasteten den Dollar und bescherten dem Euro einen siebenwöchigen Höchststand von 1,1525 US-Dollar. Der Greenback verlor 0,43 % gegenüber dem Yen und 0,34 % gegenüber dem Schweizer Franken und notierte zuletzt bei 143,98 beziehungsweise 0,81725. Gegenüber einem Währungskorb fiel der Dollar auf den niedrigsten Stand seit dem 22. April bei 98,327. Rodrigo Catril von der National Australia Bank sieht die Strategie hinter Trumps Vorgehen als unklar, merkt jedoch an, dass der Präsident wohl die Dringlichkeit der Handelsgespräche erhöhen möchte. Der Markt bleibe indes wachsam, da sich die Lage auch schnell wieder ändern könne. Unterdessen stieg das britische Pfund um 0,38 % auf 1,3588 US-Dollar. Der australische Dollar legte leicht um 0,05 % auf 0,6506 US-Dollar zu und der neuseeländische Dollar wuchs um 0,1 % auf 0,6033 US-Dollar. Jüngste Daten aus den USA zeigten, dass die Verbraucherpreise im Mai weniger stark anstiegen als erwartet, was die Erwartungen einer möglichen Zinssenkung durch die Fed bereits im September verstärkte und somit den Druck auf den Dollar aufrechterhielt. Weitere Markttests stehen mit den Produzentenpreisindex-Daten am Donnerstag an. Der Offshore-Yuan zeigte sich zuletzt leicht erstarkt bei 7,1953 US-Dollar, unterstützt durch die Nachrichten über eine neue, wenn auch fragile Waffenruhe im Handelsstreit zwischen den USA und China nach Verhandlungen in London. Die Details dieser Vereinbarung sind jedoch noch nicht vollständig veröffentlicht. Der Euro verzeichnete starke Zugewinne und erreichte gegenüber dem Yen mit 165,88 kürzlich ein neues Hoch seit Oktober. Gegenüber dem australischen Dollar stieg er um 0,13 % und erreichte gegen das Pfund Sterling einen Monatshöchststand von 84,88 Pence. Analysten weisen darauf hin, dass der Euro durch die jüngst hawkischen Äußerungen der Europäischen Zentralbank gestützt wird. Die EZB hatte letzte Woche die Zinssätze wie erwartet gesenkt, zugleich aber auf eine vorläufige Beendigung ihrer einjährigen Lockerungsschritte hingedeutet, nachdem die Inflation wieder ihr Ziel von 2 % erreichte. Caroline Kong von der Commonwealth Bank of Australia erklärt, dass durch die gedämpften Erwartungen zukünftiger Zinssenkungen der EZB der Euro gestärkt wurde, im Gegensatz zu den voraussichtlichen Lockerungsmaßnahmen durch die Fed in diesem Jahr. Trump selbst hatte angekündigt, der Markt könne bald mit einer Entscheidung über den nächsten Fed-Vorsitzenden rechnen, und dass eine Senkung der Zinssätze wünschenswert sei. Der Euro hat sich bislang in diesem Jahr um fast 11 % verbessert, angetrieben unter anderem durch die Investitionen in europäische Märkte und in Abkehr von den USA.

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