Stellantis lotet Nickel-Smelter-Investment in Indonesien aus
Eulerpool Research Systems •13. Mai 2024
Auf der Suche nach wertvollen Ressourcen für die Expansion ins Elektrofahrzeugsegment knüpft Stellantis, Mutterkonzern bekannter Automarken wie Peugeot, Fiat und Jeep, strategische Bande nach Indonesien. Die Gespräche über ein mögliches Investment in eine Hochdruck-Säurelaugungsanlage für die Umwandlung von Nickel-Erz in Batteriematerial für Elektrofahrzeuge mit Vale Indonesia und dem chinesischen Kobaltproduzenten Huayou liegen auf dem Verhandlungstisch. Ein solcher Schritt würde Stellantis zu einem der wenigen westlichen Investoren in der indonesischen Nickelindustrie machen und unterstreicht die globalen Ambitionen des Konzerns.
Das dreiseitige Projekt, bei dem noch die Höhe der einzelnen Investitionssummen offensteht, würde Indonesien als Gewinner sehen, da das Land bestrebt ist, westliche Autobauer für seine Nickelindustrie, die bisher vornehmlich von chinesischen Firmen dominiert wird, zu gewinnen. Dies käme auch der indonesischen Zielsetzung entgegen, sich weniger abhängig von Peking zu machen und gleichzeitig den Zugang zu US-amerikanischen sowie europäischen Nickel-Märkten zu verbessern.
Für Stellantis ist dieser potenzielle Deal ein entscheidender Schritt innerhalb des €50 Milliarden schweren Plans zur Elektrifizierung innerhalb des nächsten Jahrzehnts, mit dem Ziel, bis 2038 CO2-neutral zu sein. Dass Stellantis diesen Schritt in Betracht zieht, während andere Autobauer aufgrund langsamer Adoptionsraten ihre Elektrifizierungspläne zurückschrauben, verdeutlicht den ehrgeizigen Kurs des Konzerns.
Trotz der Aufgeschlossenheit für das Vorhaben hält sich Stellantis mit offiziellen Kommentaren zurück. Auch Huayou Indonesia hat auf Bitten um Stellungnahme nicht reagiert, während Vale Indonesia sich nicht zu laufenden kommerziellen Diskussionen äußern möchte, aber das anhaltende Interesse internationaler Partner an Investitionen in Indonesien betont.
Indonesien, das mit den weltweit größten Nickelreserven und effizienten, oft von chinesischen Investitionen geförderten Produktionsmethoden bereits einen massiven Marktanteil von über 50 Prozent innehat, zielt auf die Schaffung einer kompletten EV-Wertschöpfungskette ab. Präsident Joko Widodo hat Exportbeschränkungen für Nickel-Erz erlassen, um ausländische Unternehmen zu Investitionen in Raffinerien, Batterieproduktion und letztlich die Elektrofahrzeugproduktion zu bewegen.
Derweil haben US-amerikanische und europäische Firmen im Wettlauf um den Zugang zu kritischen Mineralien im Vergleich zu chinesischen Konkurrenten das Nachsehen. Bedenken bezüglich der Umweltfolgen der Abbau- und Raffineriepraktiken in Indonesien erschwerten bisher vermehrt Investitionen westlicher Unternehmen.
Eine Einigung mit Stellantis könnte das Ansehen Indonesiens in Anbetracht der konstanten Kritik an der Gewinnung von "schmutzigem" Nickel, insbesondere wegen der Nutzung von kohlebetriebenen Kraftwerken, verbessern. Zudem schuf Ford mit Vale und Huayou eine Partnerschaft für eine ähnliche Anlage in Südost-Sulawesi, um direkten Zugang zu Nickel zu erlangen und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Eramet und BASF zeigen sich ebenfalls als westliche Investoren in Indonesien engagiert.
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