Stürmische Zeiten für Mineral Resources: Führungskräftesuche eingeleitet

Der australische Bergbaukonzern Mineral Resources steht nach einem turbulenten internen Prüfungsverfahren vor einem Führungswechsel. Der milliardenschwere Gründer Chris Ellison hat angekündigt, sich aus der Rolle des Managing Directors zu verabschieden, nachdem ihm vorgeworfen wurde, Unternehmensressourcen zu persönlichen Zwecken genutzt zu haben. Laut der Überprüfung hat Ellison Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die das Unternehmen als "zutiefst enttäuschend" bezeichnete. Die Reaktion an den Märkten ließ nicht lange auf sich warten: Die Aktien des Eisenerz- und Lithiumförderers fielen am Montag zeitweise um bis zu 10 Prozent. Mineral Resources plant nun, den Nachfolgeprozess für Ellison innerhalb der nächsten 18 Monate zu beschleunigen. Das Unternehmen musste zudem Eingeständnisse von Ellison hinnehmen, wonach er Einnahmen aus internationalen Strukturen nicht ordnungsgemäß offengelegt habe. Dabei soll er unter anderem Bergbauausrüstungen über ein Unternehmen auf den Britischen Jungferninseln gekauft haben, an dem er beteiligt war. Bereits 2021 hatte Ellison eine vertrauliche Einigung mit der australischen Steuerbehörde erzielt und im Mai 2023 vier Millionen australische Dollar an ausstehenden Steuern beglichen, dem Vorstand jedoch erst im November letzten Jahres davon berichtet. Ellison, der künftig bis zur Ernennung eines Nachfolgers im Amt bleibt, wurde von MinRes mit einer Strafe von neun Millionen australischen Dollar belegt und ihm wurden fast zehn Millionen Dollar an Vergütung entzogen. Die Enthüllungen belasten die Marktkapitalisierung des Unternehmens, die in den vergangenen vier Wochen nahezu 30 Prozent auf rund sieben Milliarden australische Dollar eingebüßt hat. Zur Beruhigung der Investoren hat MinRes in Kooperation mit der Anwaltskanzlei Herbert Smith Freehills Schritte zur Überprüfung der Unternehmensführung eingeleitet. Zudem verkaufte das Unternehmen kürzlich Öl- und Gasvermögen an Hancock Prospecting von Gina Rinehart für 1,1 Milliarden australische Dollar. Analystin Kate McCutcheon von Citi hat angesichts der Unsicherheiten um die Führungsnachfolge und einer möglichen Überprüfung durch die Finanzaufsicht ihr Kursziel um 30 Prozent gesenkt. Sie warnte, dass die langsame Umsetzung des Führungswechsels den Aktienkurs belasten könnte.