Tesla-Aktien: Volatile Fahrt auf politischem Parkett

Die jüngsten Entwicklungen rund um Tesla und seinen exzentrischen CEO Elon Musk halten Anleger in Atem. Nach einem zaghaften Schuldeingeständnis des Tesla-Chefs gegenüber US-Präsident Donald Trump zeigte die Aktie des Elektroautobauers an der Technologiebörse Nasdaq zunächst Auftrieb. Mit einem Anstieg von bis zu 2,9 Prozent erreichte der Kurs vorübergehend 335,50 US-Dollar. Doch die Höhenflüge waren nur von kurzer Dauer. Letztlich nahmen die Schwankungen überhand und der Kurs stabilisierte sich zuletzt bei 326 Dollar, einem marginalen Plus von 0,1 Prozent. Die Mittwochgewinne ermöglichen Tesla immerhin eine Erholung von bis zu 23 Prozent seit dem Tiefpunkt in der Vorwoche. Der steile Abwärtskurs vergangener Tage durch die Schärfe in Musks Worten wurde damit nahezu egalisiert. Im Fokus vieler Anleger blieb die 21-Tage-Linie, ein viel beachteter Indikator für kurzfristige Markttrends, die jedoch nicht überwunden wurde. Musks jüngste Aussagen kamen als Reaktion auf Trumps Drohung mit bedeutenden Konsequenzen, sollte der Tech-Milliardär den Demokraten beistehen. Die politische Auseinandersetzung schien mit Musks Entschuldigung etwas an Schärfe zu verlieren. Dennoch hatte der Konflikt seinen Ursprung in Anschuldigungen, Musk habe den weichen Sitz im Präsidentenbüro durch beachtliche Wahlkampfunterstützung ermöglicht. Auch wurden Differenzen rund um Trumps Wirtschafts- und Steuergesetze oder angebliche Verbindungen zu bekannten, umstrittenen Persönlichkeiten öffentlich diskutiert. Nicht zuletzt steht Elon Musk auch im Kreuzfeuer der Kritik für seine politischen Interessen, die wechselseitig auf das Unternehmen ausstrahlen. Trumps Eingeständnis, seinen einst unterstützenden roten Tesla wieder verkaufen zu wollen, untermalt die Ambivalenz dieser Beziehung. Aktuell notiert Teslas Marktkapitalisierung wieder über der Marke von einer Billion Dollar. Doch der fleißig anhaltende Positionskampf um die Plätze der wertvollsten Unternehmen weltweit scheint schwierig – der Halbleiterriese Broadcom überholte Tesla jüngst im Ranking der milliardenschweren Unternehmen. Investoren blicken weiterhin vorsichtig-prüfend auf die Balance zwischen den politisch-motivierten Aktivitäten des visionären Unternehmenslenkers und seinem Engagement im Tagesgeschäft des Elektroautopioniers. Die Turbulenzen im Aktienkurs von Tesla stehen wie so oft exemplarisch für die Launenhaftigkeit der Märkte und die symbiotische Verknüpfung von Wirtschaft und Politik.