Transsion unter Druck: Qualcomm und Philips klagen wegen Patentverletzungen

Eulerpool Research Systems 12. Juli 2024

Takeaways NEW

  • Transsion steht unter Druck durch Klagen von Qualcomm, Philips und Nokia.
  • Das Unternehmen hat trotz rechtlicher Herausforderungen bedeutende Wachstumsregionen erobert.
Transsion, der viertgrößte Smartphone-Hersteller weltweit und führend auf dem afrikanischen Markt mit einem Anteil von 48 Prozent, steht unter wachsendem Druck durch Klagen großer Technologieunternehmen aus den USA und Europa. Insbesondere Qualcomm und Philips werfen dem in Shenzhen börsennotierten Unternehmen Verstöße gegen geistige Eigentumsrechte vor. Qualcomm hat Anfang der Woche in Indien eine Klage gegen Transsion eingereicht und zusätzlich Ansprüche in Europa und China geltend gemacht. Philips hat ebenfalls rechtliche Schritte gegen Transsion in Indien unternommen. Auch Nokia erhöht den Druck auf das chinesische Unternehmen, Lizenzgebühren für patentierte Technologien zu entrichten, die in Transsion-Handys verwendet werden. Laut Ann Chaplin, General Counsel von Qualcomm, habe Transsion sich geweigert, für den Großteil seiner mobilen Produkte eine Lizenz von Qualcomm zu akzeptieren: „Deshalb verfolgen wir rechtliche Schritte, um unsere Rechte durchzusetzen und ein faires Spielfeld für alle unsere Lizenznehmer wiederherzustellen.“ Smartphones bestehen aus zahlreichen Komponenten und Technologien, die von verschiedenen Unternehmen entwickelt und patentiert wurden. Smartphone-Hersteller sind verpflichtet, Lizenzgebühren an die Eigentümer jedes einzelnen geistigen Eigentums zu zahlen. Werden diese Gebühren nicht entrichtet, drohen rechtliche Schritte. Transsion hat dank eines extrem günstigen Geschäftsmodells Marktanteile gewonnen, indem es Konkurrenten preislich unterbot. Laut der Forschungsfirma Counterpoint liegt der durchschnittliche Verkaufspreis eines Transsion-Smartphones bei 110-120 Dollar. Ein Transsion-Sprecher äußerte sich, dass das Unternehmen die Rechte Dritter respektiere und bereit sei, IP-Lizenzvereinbarungen durch „freundliche Verhandlungen“ abzuschließen. "Wir haben eine 5G-Standard-Patentlizenzvereinbarung mit Qualcomm unterzeichnet und sind dabei, diese Vereinbarung zu erfüllen", fügte der Sprecher hinzu. Im Januar hat Philips eine weitere Klage wegen IP-Verletzungen in Indien eingereicht, wo Transsion Fuß zu fassen versucht. Philips verweigerte allerdings jeglichen Kommentar zu der Klage. Transsion verzichtete darauf, sich speziell zu dem Fall Philips zu äußern. Bereits 2019 hat Huawei, laut chinesischen Medienberichten, rechtliche Schritte gegen Transsion in China wegen ähnlicher Vorwürfe eingeleitet. In einer Stellungnahme betonte Transsion, dass einige Patentinhaber in einzelnen Ländern nur wenige oder keine Patente besitzen, jedoch hohe Lizenzgebühren auf Basis globaler Standards fordern, ohne regionale wirtschaftliche Unterschiede oder unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Trotz dieser Herausforderungen hat Transsion wichtige Wachstumsregionen wie Bangladesch, Pakistan und die Philippinen erobert und drängt nun auch in wohlhabendere Märkte mit strikterer Durchsetzung von Patentrechten. Dazu zählen auch Teile Europas, darunter Ungarn und Polen, sowie der Nahe Osten, wo Transsion laut Forschungsdaten von Canalys im ersten Quartal 2024 ein beeindruckendes Wachstum von 194 Prozent verzeichnete.

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