UNHCR rüstet sich für mögliche Flüchtlingswelle aus dem Iran

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR bereitet sich auf eine mögliche neue Flüchtlingsbewegung aus dem Iran vor. Laut UNHCR-Leiter Filippo Grandi, der der Deutschen Presse-Agentur Auskunft gab, werden derzeit detaillierte Krisenpläne ausgearbeitet. Diese Pläne sind jedoch bislang nicht veröffentlicht, da noch unklar ist, wie sich die Situation entwickeln wird und es an ausreichenden Informationen mangelt. Es gibt bereits erste, wenngleich unbestätigte Berichte über iranische Flüchtlinge, die in benachbarten Ländern wie Armenien, Aserbaidschan und Turkmenistan eingetroffen sind. Grandi vermutet, dass es sich hierbei um Stadtbewohner handelt, die finanziell in der Lage sind, schnell vor der Bedrohung durch Bombardierungen zu fliehen. Bis jetzt hat keines dieser Länder um Unterstützung des UNHCR gebeten. Der Iran selbst beherbergt aktuell mehr Flüchtlinge als jedes andere Land und bietet 3,5 Millionen Menschen aus Afghanistan Zuflucht. Aus diesem Grund ist das UNHCR mit einem größeren Büro im Land vertreten. Die Organisation steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen, da die ständige Bedrohung durch Angriffe die Arbeit der Kollegen vor Ort erschwert und ihnen häufige Aufenthalte in Bunkern abverlangt.