Unterschiedliche Interpretationen im Koalitionsvertrag: Streit über Schwangerschaftsabbruch entfacht Debatte
Eulerpool Research Systems •21. Juli 2025
Takeaways NEW
- Debatte zwischen Union und SPD über die Interpretation des Koalitionsvertrags hinsichtlich des §218.
- Unterschiedliche Ansichten über die Kostenübernahme und mögliche Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.
In jüngster Zeit entzündet sich zwischen Union und SPD eine lebhafte Diskussion über die Interpretation des schwarz-roten Koalitionsvertrags. Während CDU-Politikerin Elisabeth Winkelmeier-Becker entschieden darauf pocht, dass keine Veränderungen am §218 beabsichtigt sind und die aktuelle Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts unangetastet bleiben sollte, sieht die SPD die Situation anders. SPD-Rechtsexpertin Carmen Wegge interpretiert den Vertrag dahingehend, dass die Kostenübernahme von Schwangerschaftsabbrüchen weitergehend als bisher von der gesetzlichen Krankenversicherung abgedeckt werden solle. Ihrer Meinung nach würde dies eine Legalisierung der Abbrüche in der Frühphase der Schwangerschaft erfordern, da sonst rechtswidrige Eingriffe nicht durch Krankenkassen finanziert werden können. Diese Diskrepanz hat sich auch aufgrund der juristischen Interpretation von Frauke Brosius-Gersdorf, Nominee der SPD für das Bundesverfassungsgericht, verstärkt. Sie argumentiert, dass die Formulierungen im Koalitionsvertrag eine Legalisierung in der Anfangsphase der Schwangerschaft nahelegen, um eine Leistungspflicht der Krankenkassen zu ermöglichen. Die Union bleibt bei ihrer Position und macht klar, dass nur die finanzielle Unterstützung für bedürftige Frauen optimiert werden soll. Für Elisabeth Winkelmeier-Becker sei klar, dass die bisherige Praxis einer Kostenübernahme durch die Bundesländer bei geringem Einkommen weiterhin Bestand haben soll. Auf der anderen Seite kritisiert Carmen Wegge, dass der vor der Bundestagswahl geplante Gesetzentwurf, unterstützt von SPD, Grünen und Linken, an der mangelnden Zeit gescheitert sei. CDU-Chef Friedrich Merz signalisierte in der Debatte jedoch, dass er nach der Wahl zu Gesprächen über die Legalisierung bereit wäre, ein Punkt, an dem ihn die SPD weiter messen möchte. Während Bundeskanzler Olaf Scholz die strikte Einhaltung des Koalitionsvertrags betont, bleibt Friedrich Merz vage über mögliche Änderungen am §218. Er äußert Zweifel, inwieweit Änderungen im Sozial- und Krankenkassenrecht die bestehende Rechtslage beeinflussen könnten.
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