US-Börsen: Hoffnungsschimmer trotz Handelsflaute

Die anhaltenden Unwägbarkeiten in der US-Handelspolitik haben den Aufwärtstrend an den Börsen zum Wochenstart verlangsamt. Während einige Strategien der Trump-Administration, wie die jüngst angekündigten Ausnahmeregelungen für Zölle auf Elektronikprodukte aus China, für Erleichterung sorgen, bleiben Investoren dennoch verunsichert. Der Grund: Die drohende Einführung von Zöllen auf Medizinprodukte. Zwischen Hoffen und Bangen schwankend, verfolgen Anleger gespannt die Entwicklungen im Handelskonflikt. Die jüngsten Ausnahmeregelungen nähren die Erwartungen, dass es nicht zu einer Eskalation komme, doch die Gefahr von einer neuen Zollespirale mit potenziellen Gegenzöllen bleibt bestehen. Der Dow Jones Industrial konnte mit einem Anstieg von 0,78 Prozent auf 40.524,79 Punkte schließen, biss jedoch einen Teil seiner vorherigen Gewinne ab. Obwohl eine Erholung um etwa 5 Prozent in der vorherigen Woche zu verzeichnen war, resultierte ein fast 8-prozentiger Verlust in der ersten April-Woche. Seit Trumps dramatischem Zollpaket sind die Jahresgewinne des Dow verschwunden, und ein Minus von rund 5 Prozent bleibt bestehen. Der S&P 500 endete mit einem Gewinn von 0,79 Prozent auf 5.405,97 Punkten, während der Nasdaq 100 um 0,57 Prozent auf 18.796,02 Punkte stieg. Der Volatilitätsindex Vix, auch bekannt als Angstindex, sank auf das Niveau vor der Zollhochphase zurück, was auf eine kurzfristige Beruhigung der Marktschwankungen hindeutet. Marktanalyst Jürgen Molnar von Robomarkets begrüßte die temporären Zollausnahmen für Elektronik als Zeichen einer Einsicht der Regierung, mahnt jedoch, dass zukünftige Maßnahmen aus Washington nicht vorhersehbar sind. US-Handelsminister Howard Lutnick unterstrich, dass die Erleichterungen lediglich temporär seien und neue Zölle auf Elektronikprodukte in Planung stünden. Technologiekonzerne wie Apple und Micron profitierten dennoch von der Nachricht, während Nvidia Einbußen hinnehmen musste. Ford und General Motors genossen steigende Kurse dank möglicher Unterstützung vom Weißen Haus für die Umstellung ihrer Lieferketten. Im Pharma-Bereich zeigte sich die Lage angespannt: Pfizer stabilisierte sich trotz des Abbruchs eines Medikamentenprojekts, während andere Pharmawerte wie Merck & Co und CVS Health Verluste hinnehmen mussten. Ein bemerkenswerter Anstieg war bei Aktien im Bereich Seltener Erden zu beobachten, angetrieben durch Berichte über Trumps Pläne zum Lageraufbau dieser wertvollen Rohstoffe. Zudem überraschte Goldman Sachs mit positiven Quartalszahlen, welche die Aktie weiter beflügelten.