USA und Vietnam nähern sich Handelsabkommen: Eine komplexe Verflechtung der Interessen
Eulerpool Research Systems •13. Juni 2025
Takeaways NEW
- USA und Vietnam stehen kurz vor einem Handelsabkommen trotz Bedenken über Zollumgehungen.
- Der Schuhsektor drängt auf eine schnelle Einigung, um Risiken zu minimieren.
Zwischen den USA und Vietnam kündigt sich ein neues Handelsabkommen an. Trotz bestehender Bedenken hinsichtlich der Umgehung von Zöllen durch chinesische Waren, die über Vietnam geleitet werden, befinden sich die Verhandlungen in fortgeschrittener Phase. Insider berichten, dass die Gespräche über Zölle im Bereich von 20% bis 25% derzeit intensiv geführt werden. Ursprünglich hatte Präsident Donald Trump im April einen Zollsatz von 46% gegen Vietnam verhängt, die jedoch temporär auf 10% gesenkt wurden, um Verhandlungsspielraum zu schaffen. Ein möglicher Handelsvertrag würde auch verstärkte Maßnahmen gegen die illegale Weiterleitung von chinesischen Gütern und den Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse beinhalten. Vietnam zeigte sich bereit, alle Zölle abzuschaffen und plante zudem, die Handelsdurchsetzung zu verschärfen sowie den Kauf von amerikanischen Produkten zu erhöhen. Die endgültigen Rahmenbedingungen werden weiterhin ausgearbeitet, damit Trump seine Zustimmung erteilen kann. Weitere technische Details sollen in den anberaumten Washingtoner Treffen besprochen werden. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind diffizil, da Vietnam in den Augen Washingtons zugleich ein strategischer Verbündeter in Asien ist und sich viele US-Unternehmen auf den vietnamesischen Produktionssektor verlassen. Marken wie Nike, Gap und Lululemon setzen auf Vietnam als Produktionsstandort, was besonders wichtig in Zeiten zunehmender Spannungen zwischen den USA und China ist. Der auferlegte Zollsatz von 46% hätte für Vietnam verheerende wirtschaftliche Folgen haben können, bedrohte er doch den beispiellosen industriellen Aufschwung des asiatischen Landes. Kritik wurde vor allem an der Praxis geübt, chinesische Waren über Vietnam zu exportieren, um Strafzölle zu umgehen. Ein hoher Handelsüberschuss mit den USA hat zudem Missmut in Washington ausgelöst. Dem US-Handelsvertreter Jamieson Greer zufolge zeigen die Verhandlungen Fortschritte, wenngleich die endgültige Einigung noch nicht in trockenen Tüchern ist. Die Herausforderung besteht darin, Zölle so zu kalibrieren, dass sie niedriger sind als die für China geltenden, um die Produktion aus China abzuziehen, gleichzeitig aber nicht die Handelsbilanz mit Vietnam weiter zu erhöhen. Der Schuhsektor drängt auf eine schnelle Einigung und diverse Marken haben aktiv Lobbyarbeit betrieben, um Ausnahmen von Zöllen zu erwirken. Besonders Nike, dessen Produktionskapazitäten stark in Vietnam verankert sind, sieht einem erheblichen Risiko ausgesetzt. Die Verhandlungen bleiben spannend, da es Trumps Ziel ist, umfassende, wenn auch nicht perfekte, Handelsabkommen zu realisieren. Die nächsten Entwicklungen könnten entscheidend für die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Südostasien sein.
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