Vega C kehrt triumphal zurück: ESA stärkt Europas Raumfahrtkapazitäten

Nach knapp zwei Jahren des Stillstands hebt die europäische Vega C Rakete erneut erfolgreich vom Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, ab. Dieser Meilenstein ist für die Europäische Weltraumorganisation ESA von erheblicher Bedeutung, um ihre Fähigkeit zu stärken, kleinere Satelliten eigenständig ins All zu transportieren und Europas Zugang zum Weltraum zu sichern. Der Fehlstart im Jahr 2022, bei dem die Vega C wenige Minuten nach dem Abheben aufgrund eines Triebwerksproblems scheiterte, stellte einen schweren Rückschlag dar. Die Rakete, eine Weiterentwicklung der seit 2012 eingesetzten Vega, verspricht nun jedoch durch ihre erhöhte Nutzlastkapazität und Kosteneffizienz eine wettbewerbsfähigere Zukunft für die europäische Raumfahrt. Sie bedient laut ESA-Direktor Josef Aschbacher genau den Missionsbedarf, den die ESA bislang nicht vollständig befriedigen konnte. Ursprünglich 2023 geplant, war die Wiederaufnahme der Flüge eine fast zweijährige Herausforderung an Analyse und Anpassung für die ESA und ihre Partner, insbesondere den italienischen Hauptauftragnehmer Avio. Die neue, aus Frankreich stammende Düse der Rakete sollte die Probleme der ursprünglichen ukrainischen Konstruktion beheben, die als Ursache für den Fehlschlag identifiziert wurde. Diese Verzögerung fiel in eine Zeit, in der der europäische Trägerraketensektor ohnehin unter Druck stand, da auch die Ariane 6 erst im Juli zur Verfügung stand. Dieser Umstand führte dazu, dass die ESA zeitweise auf die Falcon-9-Trägerraketen von SpaceX ausweichen musste. Mit dem Satelliten Sentinel-1C an Bord, Teil des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus, zeigt sich die ESA zuversichtlich, dass die Mission der Vega C erfolgreich verlaufen wird. Der Start war ursprünglich am Mittwochabend geplant, wurde jedoch aufgrund technischer Probleme mit dem Startportal kurzfristig verschoben.