Washingtons Finanzsorgen: Ein Blick auf Amerikas Schuldenberg und die Folgen

Eulerpool Research Systems 11. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die Zinszahlungen auf die US-Staatsschulden wachsen rapide und übersteigen selbst die Verteidigungsausgaben.
  • Kritiker warnen vor den langfristigen finanziellen Folgen der Steuer- und Ausgabenvorlage der Republikaner.
Die jüngste Steuer- und Ausgabenvorlage der Republikaner entpuppt sich als Zankapfel, der sowohl prominente Unternehmer wie Elon Musk als auch Analysten an der Wall Street in Sorge versetzt. Im Mittelpunkt steht die zunehmende Belastung durch die Zinszahlungen auf die rasant anwachsenden Staatsschulden der USA, die nach Expertenmeinung die finanzielle Stabilität des Landes gefährden könnten. Laut der Federal Reserve Bank of St. Louis beliefen sich die Zinszahlungen auf die Staatsschulden der USA im Jahr 2024 auf 1,1 Billionen Dollar – beinahe doppelt so viel wie noch fünf Jahre zuvor. Erstaunlicherweise übertrifft die Summe der Zinsverpflichtungen inzwischen selbst die Ausgaben des Landes für die Verteidigung, wie Daten des Stockholm International Peace Research Institute zeigen. Diese Entwicklungen sind alarmierend, insbesondere wenn der Entwurf im Senat angenommen wird, der die staatlichen Defizite über die kommenden Jahre hinweg erheblich wachsen lassen könnte. Ein Bericht des Congressional Budget Office weist darauf hin, dass das von den Republikanern im Repräsentantenhaus verabschiedete Steuerpaket das Defizit in den nächsten zehn Jahren um insgesamt 2,4 Billionen Dollar erhöhen könnte. Der damit verbundene Anstieg der Staatsschulden würde wiederum die jährlichen Zinskosten um rund 550 Milliarden Dollar steigen lassen. Der Schuldendienst könnte bis 2035 sogar bis zu 1,8 Billionen Dollar einnehmen, schätzen Experten der Committee for a Responsible Federal Budget. Ein weiterer Aspekt der Problematik ist die Verteilung der Steuererleichterungen. Kritiker, insbesondere aus dem demokratischen Lager, betonen, dass diese hauptsächlich wohlhabenden Amerikanern zugutekommen, während die Staatsschulden weiter wachsen. Vertreter der Republikaner hingegen heben die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile der Steuersenkungen hervor und versprechen eine "neue goldene Ära" für die USA. Elon Musk, Chef von Tesla, äußerte kürzlich ebenfalls seine Besorgnis über die wachsenden Zinszahlungen und bezeichnete das Haushaltsgesetz als "empörende Abscheulichkeit". Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit der USA aufgrund der rapide steigenden Schulden und Zinskosten bereits herabgestuft und auf die politischen Schwierigkeiten hingewiesen, diesem Trend entschieden entgegenzuwirken. Nicht zu vergessen ist der Einfluss der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen. Die OECD prognostiziert einen spürbaren Rückgang des Wirtschaftswachstums, teils verursacht durch die von Präsident Trump eingeführten Handelszölle. Die Handlungsfähigkeit der Regierung könnte zudem durch die fiskalische Belastung gefährdet werden, was den Zugang zu essentiellen Sozialprogrammen bedroht.

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