Zinssenkung ohne große Wirkung: Aktienmärkte bewegten sich kaum

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich am Donnerstag unbeeindruckt von der angekündigten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB). Während die Anleger auf eine positive Kursentwicklung hofften, blieb der Einfluss der geldpolitischen Entscheidung überschaubar. EZB-Präsidentin Christine Lagarde ließ durchklingen, dass das Ende des aktuellen Zinssenkungszyklus bevorstehen könnte, was für einen leichten Dämpfer in der Stimmung sorgte. Der EuroStoxx 50, der als Leitindex der Eurozone gilt, konnte dennoch 0,10 Prozent zulegen und schloss bei 5.410,55 Punkten. Der Schweizer SMI verzeichnete einen Anstieg um 0,16 Prozent und endete bei 12.317,62 Punkten. Der britische FTSE 100 stieg ebenfalls um 0,11 Prozent und erreichte 8.811,04 Punkte. Die Veröffentlichung gesunkener Erzeugerpreise in der Eurozone hatte derweil nur einen minimalen Effekt auf die Märkte. Unter den Verlierern des Tages war die Airbus-Aktie, die im EuroStoxx 50 um 2,8 Prozent absackte. Analyst Charles Armitage von Citigroup reduzierte sein Kursziel für Airbus deutlich und zog seine Kaufempfehlung zurück. Die Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro stellt den Flugzeugbauer vor Herausforderungen, da er hohe Kosten in Euro trägt, aber den Großteil seines Umsatzes in US-Dollar generiert. Wizz Air musste in London einen herben Rückschlag hinnehmen, denn die Aktien fielen um beinahe 28 Prozent. Grund hierfür waren hohe Kosten und Kapazitätsengpässe durch nicht einsatzbereite Flugzeuge, die zu einem unerwartet starken Gewinneinbruch führten. Unwägbarkeiten wie die US-Zollpolitik machten darüber hinaus eine Zielvorgabe für das kommende Geschäftsjahr unmöglich. Ein positiver Ausreißer war Unicredit, deren Aktien um 2,2 Prozent zulegten. Die italienische Bank erhielt von der EU-Kommission grünes Licht für die geplante Übernahme von Banco BPM. Die Papiere der Banco BPM legten ebenfalls um 2,1 Prozent zu. Allerdings steht Unicredit aufgrund des Akquisitionsvorhabens auch unter dem Druck, Regierungsauflagen zu erfüllen. Laut eines Berichts der "Financial Times" plant L'Oreal den Kauf der britischen Hautpflegemarke Medik8 für etwa eine Milliarde Euro. Dennoch verschlechterte sich der Kurs von L'Oreal um 0,7 Prozent.