Zollstreit mit den USA: Deutschlands Wirtschaft auf Bewährung
Eulerpool Research Systems •6. Juni 2025
Takeaways NEW
- Deutschlands Exportwirtschaft leidet unter dem Zollstreit mit den USA und zeigt rückläufige Zahlen.
- Trotz Herausforderungen könnten ab 2026 staatliche Investitionen zu einer wirtschaftlichen Erholung beitragen.
Die anhaltende Handelsspannung mit den USA beschert der Exportnation Deutschland einen verhaltenen Start ins zweite Quartal. Die düsteren Wolken am Horizont bleiben bestehen, da die Bundesbank ihre Konjunkturprognose zurückschraubte und für das Jahr 2025 keine Wachstumsfortschritte in Aussicht stellt. Positive Indikatoren signalisieren jedoch eine mögliche Trendwende.
Deutschlands Exporteure mussten im April einen Rückschlag hinnehmen, insbesondere im Handel mit den Vereinigten Staaten, dem größten Handelspartner der Bundesrepublik. Vorläufige Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die deutschen Ausfuhren in die USA zwar die größten blieben, aber mit 13 Milliarden Euro den niedrigsten Stand seit dem vergangenen Oktober erreichten, ein Minus von 6,3 Prozent im Vergleich zum April des Vorjahres.
Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, fordert dringend Verhandlungen mit den USA, um die Handelsbeziehungen zu stabilisieren, da eine Verdopplung der US-Zölle auf Stahl und Aluminium den Druck auf die Exportwirtschaft zusätzlich erhöht hat.
Im April exportierten deutsche Unternehmen Waren im Wert von 131,1 Milliarden Euro, was einen Rückgang um 1,7 Prozent zum Vormonat darstellt. Gleichzeitig stiegen die Importe um 3,9 Prozent. Im ersten Quartal erhöhte sich der Export noch leicht, vor allem getrieben durch die Sorge vor potenziell höheren Zöllen. Beobachter der Wiesbadener Statistiker stellten ein Wachstum der Exporte um 0,2 Prozent in den ersten vier Monaten fest.
Der Rückgang bei Exporten und Industrieproduktion im April, die im Vergleich zum Vormonat um 1,4 Prozent sank, sieht Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung als Anzeichen einer nahenden Stabilisierung. Auch die Commerzbank prognostiziert für die kommenden Quartale eine Erholung, wenngleich sie bescheiden ausfallen könnte.
Joachim Nagel, Bundesbankpräsident, weist darauf hin, dass die Unsicherheit aufgrund der US-Zollpolitik das Wirtschaftswachstum jetzt bremst, was in eine entscheidende Phase für die Stabilisierung der deutschen Industrie fällt.
Insgesamt stellen sich Deutschlands Exporteure auf herausfordernde Zeiten ein, da weitere Rückgänge der Ausfuhren und eine belastete Wettbewerbsfähigkeit durch die Aufwertung des Euro drohen. Dennoch könnten ab 2026 massive staatliche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung der Wirtschaft neuen Schwung verleihen, trotz anhaltender Unwägbarkeiten durch die US-Politik unter Präsident Trump.
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