Zukunft von Thyssenkrupp Steel Europe im Fokus

Eulerpool Research Systems 8. Aug. 2024

Takeaways NEW

  • Thyssenkrupp Steel Europe plant eine Reduktion der Produktionskapazitäten und einen Stellenabbau.
  • Daniel Kretinsky und seine EP Corporate Group haben einen 20-prozentigen Anteil an TKSE erworben und planen weitere Beteiligungen.
Am kommenden Freitag soll der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) unter der Leitung von Sigmar Gabriel über ein bisher unveröffentlichtes Restrukturierungsprogramm beraten. Der sogenannte Businessplan, der in den letzten Monaten vom TKSE-Management ausgearbeitet wurde, sieht vor, die Produktionskapazitäten in Duisburg erheblich zu verkleinern. Konkret soll die Produktion von derzeit 11,5 Millionen Tonnen auf etwa 9,0 bis 9,5 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden. Diese Maßnahmen werden voraussichtlich auch einen Stellenabbau mit sich bringen, betriebsbedingte Kündigungen sind jedoch ausgeschlossen. Thyssenkrupp Steel beschäftigt aktuell etwa 27.000 Mitarbeiter, von denen rund 13.000 in Duisburg tätig sind. Eine Beschäftigungsgarantie ist bis Ende März 2026 festgeschrieben. Miguel López, CEO von Thyssenkrupp, begründete die Neuaufstellung der Sparte im Mai mit einer Vielzahl von Herausforderungen wie geringer Nachfrage, hohen Energiekosten, Überkapazitäten und Billigimporten aus Asien. Zudem steht die Stahlindustrie insgesamt vor einem grundlegenden Wandel hin zur klimaneutralen Stahlerzeugung, für den Milliarden investiert werden sollen. Die jüngste Beteiligung des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky und seiner EP Corporate Group (EPCG) mit 20 Prozent an TKSE stellt einen bedeutenden Fortschritt dar. EPCG plant, weitere Anteile zu übernehmen und ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, das sich hauptsächlich auf Energielieferungen konzentrieren soll. Darüber hinaus wird erwogen, das Duisburger Unternehmen Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM), an dem Thyssenkrupp Steel mit 50 Prozent beteiligt ist, zu verkaufen. Salzgitter und der französische Röhrenhersteller Vallourec halten jeweils 30 bzw. 20 Prozent der Anteile. Bei HKM arbeiten etwa 3.000 Mitarbeiter. Die geplanten Veränderungen haben in den vergangenen Monaten für Unruhe in der Belegschaft gesorgt. Die IG Metall rief zu mehrfachen Protestaktionen auf, um Forderungen nach Tariftreue, keine betriebsbedingten Kündigungen und Standortgarantien über 2026 hinaus durchzusetzen. Zudem soll die Stahlproduktion weiterhin auf klimaneutralen Kurs gebracht werden.

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