Zwiespältige Reaktionen an den Börsen: Zollabkommen zwischen EU und USA sorgt für Turbulenzen
Eulerpool Research Systems •28. Juli 2025
Takeaways NEW
- Der Handelsdeal zwischen der EU und den USA verursacht gemischte Reaktionen an den Börsen.
- Automobilaktien fallen, während die Pharma- und Chipindustrie profitiert.
Der kürzlich erzielte Handelsdeal zwischen der Europäischen Union und den USA hinterlässt an den deutschen Börsen gemischte Spuren. Obwohl der Dax zu Beginn des Handels noch fast ein Prozent zulegte und seinem Rekordhoch nahe kam, fiel er später um 0,3 Prozent auf 24.148 Punkte. Auch der MDax verzeichnete ein Minus von 0,3 Prozent, während der EuroStoxx 50 einen leichten Gewinn von 0,3 Prozent verbuchte.
Das neue Zollabkommen sieht einen Importzoll von 15 Prozent auf viele europäische Produkte in die USA vor, darunter Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte. Es wird als Grundlage zur künftigen Reduzierung der Zölle genannt, stößt jedoch auf unterschiedliche Reaktionen. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets äußerte sich skeptisch: Der Deal sei das „Beste, was man haben konnte“, hinterlasse aber einen faden Beigeschmack und erinnere an Trumps „America First“-Politik.
Besonders die Automobilbranche reagierte enttäuscht auf den Kompromiss. Unternehmen wie BMW, Mercedes-Benz, Porsche AG, Porsche SE und Volkswagen erlebten nach anfänglicher Euphorie Verluste. BMW etwa rutschte am Dax-Ende um 2,9 Prozent ab, was Marktexperte Andreas Lipkow auf den einseitigen Charakter des Abkommens zurückführt. Künftig sollen US-amerikanische Autos zollfrei in die EU eingeführt werden können—aus Sicht der EU eine Zugeständnis mit weitreichenden Auswirkungen.
Besser sieht es hingegen für die Pharma- und Chipindustrie aus. Der Zolldeal beseitigte Befürchtungen über zusätzliche Belastungen, so Analyst Richard Vosser von JPMorgan. Positiv reagierten die Aktien von Sartorius, die um ein Prozent stiegen, und Merck KGaA, die um 1,2 Prozent zulegten. Auch Infineon profitierte mit einem Anstieg um 1,9 Prozent, beflügelt durch einen neuen Auftrag von Tesla an Samsung. Die Werte von Aixtron und Suss Microtec verzeichneten ebenfalls Zuwächse von jeweils 2,4 Prozent und 5,9 Prozent.
Einen besonderen Kurssprung im SDax erlebten die Aktien von ProSiebenSat.1, deren Wert um 11,5 Prozent stieg. Grund dafür ist ein erhöhtes Angebot des italienischen Berlusconi-Konzerns MediaForEurope.
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