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Wall Street unter Druck: Zölle, Unsicherheit und durchwachsene Konsumdaten bremsen US-Märkte zum Wochenschluss

Zinspolitik, schwacher Konsum und Zollrisiken drücken US-Indizes – Einzelwerte wie Gap und Zscaler sorgen für Ausschläge.

Eulerpool News 31. Mai 2025, 17:25

Verunsicherung über US-Zölle und schwache Konsumdaten haben die US-Börsen zum Wochenschluss ins Minus gedrückt. Der Dow Jones Industrial verlor am Freitag 0,22 Prozent auf 42.124 Punkte. Der S&P 500 sank um 0,27 Prozent auf 5896 Zähler, der technologielastige Nasdaq gab 0,29 Prozent auf 19.120 Punkte nach.

Ausschlaggebend war unter anderem eine neue Eskalation im Handelskonflikt. US-Präsident Donald Trump warf China auf seiner Plattform Truth Social vor, ein bestehendes Zollabkommen gebrochen zu haben. Die rechtliche Lage ist unklar: Nachdem ein Gericht zunächst die jüngsten US-Zölle blockierte, hob ein Berufungsgericht diese Entscheidung nun wieder auf. „Die Situation ist derzeit extrem diffus – das verunsichert die Märkte spürbar“, kommentierte Art Hogan, Chefstratege bei B Riley Wealth.

Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten lieferten kaum Stütze. Der Zuwachs der Konsumausgaben fiel im April mit 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat schwächer aus als erhofft. Bereits im März hatte der private Konsum noch um 0,7 Prozent zugelegt. Analysten hatten mit einer stabileren Entwicklung gerechnet – insbesondere da der private Verbrauch über zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmacht.

Die Einzelwerte lieferten ein gemischtes Bild. Die Aktie des Modehändlers Gap brach um über 18 Prozent ein, nachdem bekannt wurde, dass neue US-Zölle das Unternehmen mit bis zu 300 Millionen Dollar belasten könnten – ein Effekt, der in der Unternehmensprognose allerdings nicht berücksichtigt wurde. Analysten reagierten enttäuscht.

Starke Zahlen präsentierte hingegen der Kosmetikhändler Ulta Beauty. Die Aktie legte über elf Prozent zu, obwohl der Umsatz im vierten Quartal leicht um zwei Prozent auf 3,49 Milliarden Dollar fiel. Analysten hatten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Rabattaktionen im Weihnachtsgeschäft sorgten für unerwartete Stabilität – anders als bei Mitbewerbern wie Coty, Elf und L’Oréal.

Ebenfalls gefragt war der IT-Sicherheitsanbieter Zscaler. Die Aktie stieg um 8,7 Prozent, nachdem das Unternehmen Kevin Rubin zum neuen CFO berufen und gleichzeitig seine Jahresprognose angehoben hatte. Hintergrund ist die steigende Nachfrage nach Cybersecurity-Lösungen, da Unternehmen sich infolge der zunehmenden Nutzung generativer KI stärker gegen Datenrisiken absichern wollen.

Der US-Dollar zeigte sich nach den Verlusten vom Donnerstag kaum verändert. Der Goldpreis sank um 0,7 Prozent auf 3291 Dollar pro Feinunze.

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