Die Europäische Kommission hat grünes Licht für das Joint Venture zwischen BAE Systems, Leonardo und der Japan Aircraft Industrial Enhancement Company gegeben – ein entscheidender Schritt zur Entwicklung eines neuen Kampfjets als Alternative zum US-amerikanischen F-35-Nachfolger.
Die Allianz, die ihren Sitz im Vereinigten Königreich haben wird, ist Teil des Global Combat Air Programme (GCAP), das bis 2035 ein flugfähiges Kampfflugzeug liefern soll. Die Initiative wurde 2022 gestartet und gilt als eines der ambitioniertesten Verteidigungsprojekte weltweit. Ziel ist es, technologische Souveränität zu stärken und sicherheitspolitische Risiken aus Russland und China strategisch zu adressieren.
Brüssel erklärte, das Vorhaben werfe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf – ein klares Signal der EU, Kooperationen auch mit Partnern außerhalb des Binnenmarkts zu ermöglichen. Mit dem neuen Verteidigungsfonds der Union können künftig auch Drittstaaten wie Großbritannien und Japan eingebunden werden, sofern entsprechende Abkommen geschlossen werden.
Für das Vereinigte Königreich markiert das Projekt einen zentralen Baustein in der langfristigen Neuausrichtung seiner Streitkräfte. Die britische Regierung kündigte am Montag ein milliardenschweres Modernisierungsprogramm an, das neben dem GCAP auch Investitionen in neue U-Boote, Langstreckenwaffen und Munitionskapazitäten umfasst.
Insbesondere nach der Präsidentschaft Donald Trumps, die wiederholt traditionelle Sicherheitsgarantien infrage stellte, wächst in Europa und Asien das Bestreben, sich verteidigungspolitisch unabhängiger von Washington aufzustellen. Die Beteiligung Japans an einem ursprünglich europäischen Projekt unterstreicht die geopolitische Reichweite des Vorhabens – und markiert eine neue Qualität transkontinentaler Verteidigungskooperation.