Zerwürfnis an der Spitze: Musk und Trump treiben Risse zwischen Silicon Valley und Washington

8.6.2025, 09:11

Der öffentliche Bruch zwischen Elon Musk und Donald Trump bedroht politische Allianzen und Milliardenwerte im Technologiesektor.

Eulerpool News 8. Juni 2025, 09:11

Was als Bündnis mit beiderseitigem Vorteil begann, droht nun an persönlichem Zwist zu scheitern. Nach der scharfen Auseinandersetzung zwischen Donald Trump und Elon Musk, ausgelöst durch Unstimmigkeiten über das Steuergesetz des Präsidenten, suchen konservative Kreise wie Tech-Investoren und Republikaner nach einem Ausweg – bislang ohne Erfolg.

Texas-Senator Ted Cruz, selbst Zeuge von Trumps verbalen Angriffen im Oval Office, brachte es auf den Punkt: „Das ist unglücklich. Wir hoffen auf Versöhnung.“ Auch Hedgefonds-Milliardär Bill Ackman forderte öffentlich eine Aussöhnung – Musk reagierte aufgeschlossen. Trump hingegen blieb kühl: „Ich denke gar nicht an Elon.“

Während das Weiße Haus Gerüchte über ein Friedensgespräch dementierte, ließ Trump über CNN verlauten, er plane, seinen Tesla zu verkaufen – ein deutliches Signal. Damit gerät auch das von der Tech-Elite unterstützte „Department of Government Efficiency“ ins Wanken. Investoren wie Tim Draper warnten: „Das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.“

Insbesondere der Widerstand gegen Trumps Steuerpläne hat die Stimmung in der Branche gekippt. Kritik kam auch von Jon McNeill, früherer Tesla-Präsident: „Ich will keine Steuererleichterung um den Preis sozialer Verwerfungen.“ Innerhalb der Tech-Community mehren sich die Stimmen, die angesichts geplanter Einschnitte bei Sozialprogrammen auf Distanz gehen.

Der Zerfall der Allianz könnte personelle Konsequenzen nach sich ziehen. Mit Jared Isaacman wurde bereits ein enger Musk-Vertrauter von der geplanten Nasa-Leitung abgezogen – laut Insidern nur der Auftakt eines „Purgings“. Auch David Sacks (Krypto- und KI-Beauftragter), Sriram Krishnan (Berater) und Ex-Morgan-Stanley-Banker Michael Grimes (Handelsministerium) sollen unter Beobachtung stehen.

Sacks, sonst omnipräsent in sozialen Netzwerken und Co-Moderator des Trump-nahen „All-In“-Podcasts, ist seit dem Bruch verstummt. Seine Zukunft – wie jene vieler Tech-nahe Regierungsbeamter – ist ungewiss.

Silicon Valley sucht nun die Antwort auf eine zentrale Frage: Lässt sich die Beziehung reparieren, oder braucht es eine neue Machtarchitektur jenseits der Musk-Trump-Achse?

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