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Salesforce sichert sich Informatica für 8 Milliarden Dollar – Fokus auf Datenmanagement und Künstliche Intelligenz
Salesforce übernimmt Informatica für 8 Mrd. Dollar, um seine Daten- und KI-Kompetenz im Cloud-Segment zu stärken.

In einem strategischen Schritt zur Stärkung seiner KI-Ambitionen übernimmt Salesforce den Datenmanagement-Spezialisten Informatica für rund 8 Milliarden US-Dollar. Der Softwarekonzern zahlt 25 Dollar je Aktie – ein Aufschlag gegenüber dem Schlusskurs von 19,20 Dollar am Donnerstag vor Bekanntwerden der Gespräche.
Informatica, Anbieter von hybriden Datenintegrationslösungen für Cloud- und On-Premise-Umgebungen, zählt globale Großkunden wie Unilever und Toyota zu seinem Portfolio. Der Deal markiert die größte Übernahme von Salesforce seit dem 28-Milliarden-Dollar-Kauf von Slack im Jahr 2021.
Die Verhandlungen waren kompetitiv: Neben Salesforce sollen auch Cloud Software Group (vormals Citrix) sowie die Private-Equity-Gesellschaft Thoma Bravo Angebote geprüft haben. Noch 2023 scheiterten Gespräche zwischen Salesforce und Informatica – damals wurde ein Preis von bis zu 10 Milliarden Dollar diskutiert.
Seitdem fiel der Börsenwert von Informatica deutlich. Nach Bekanntwerden der erneuten Gespräche erholte sich die Aktie jedoch zügig und notierte zuletzt bei 23,81 Dollar. Salesforce selbst zeigte unterdessen leichte Kursschwankungen, hat aber seit Jahresbeginn rund 18 Prozent an Wert verloren.
Der Zukauf passt zur strategischen Neuausrichtung von Salesforce-CEO Marc Benioff. Dieser setzt auf KI-gestützte Automatisierung und virtuelle Agenten, etwa im Kundenservice – ein Bereich, in dem strukturierte und schnell zugängliche Daten über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Für Informatica ist es eine Rückkehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Das Unternehmen wurde 2015 von Permira und dem Canadian Pension Plan Investment Board für 5,3 Milliarden Dollar übernommen und 2021 erneut an die Börse gebracht. Permira hält weiterhin knapp ein Drittel, CPPIB rund ein Viertel der Anteile.
Der Deal unterstreicht, dass Salesforce nach der Konfrontation mit aktivistischen Investoren wie Elliott und ValueAct wieder gezielter akquiriert. Der Preis gilt als diszipliniert – finanziert wird die Übernahme durch eine Kombination aus Barmitteln und neuen Schulden.