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Elliott zieht in Honeywells Vorstand ein – Industrie-Riese treibt Aufspaltung voran
Elliott erhält Sitz im Honeywell-Vorstand, während der Konzern seine Aufspaltung in drei Teile beschleunigt.

Der US-Industriekonzern Honeywell International hat den Druck des aktivistischen Investors Elliott Investment Management angenommen und Marc Steinberg, einen Partner der Beteiligungsgesellschaft, zum unabhängigen Direktor und Mitglied des Audit Committees ernannt. Die Ernennung tritt zum Monatsende in Kraft und ist Teil einer Kooperationsvereinbarung, mit der sich Honeywell unter anderem Vertraulichkeitspflichten und befristete Schutzrechte sichert.
Elliott hatte Ende vergangenen Jahres offengelegt, über 5 Milliarden US-Dollar in Honeywell investiert zu haben – eine der größten Einzelpositionen in der Geschichte des Fonds. In einem Brief an das Management forderte Elliott eine grundlegende Vereinfachung der Konzernstruktur. Die Botschaft war deutlich: Mehr Fokus, weniger Komplexität, höherer Shareholder Value.
Honeywell-CEO Vimal Kapur lobte Steinbergs Beitrag zur strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens. Der erfahrene Investor ist unter anderem im Verwaltungsrat von Etsy, Pinterest sowie den Private-Equity-Unternehmen Syneos Health und Nielsen Holdings vertreten. Zuvor war Steinberg bei der M&A-Boutique Centerview Partners tätig.
Der Technologiekonzern, aktuell mit rund 145 Milliarden US-Dollar bewertet, will sich künftig in drei eigenständige Einheiten aufteilen: Das Kerngeschäft in der Luft- und Raumfahrt, eine Sparte für Automatisierungstechnik sowie ein Bereich für Hochleistungsmaterialien. Die Abspaltung soll bis zur zweiten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen sein.
Besonders das Aerospace-Segment, das zuletzt durch erhöhte Nachfrage aus Verteidigung und ziviler Luftfahrt profitierte, steht im Fokus. Laut Elliott könnte eine eigenständig börsennotierte Luftfahrtsparte einen Unternehmenswert von über 100 Milliarden US-Dollar erreichen.
Gleichzeitig setzt Honeywell auf kleinere, strategische Zukäufe, um wachstumsstarke Geschäftsbereiche gezielt auszubauen. Im April hatte der Konzern seine Jahresprognose für den Gewinn je Aktie angehoben – mit dem Hinweis, durch Preisanpassungen und Effizienzmaßnahmen dem Druck aus dem Handelskonflikt mit China begegnen zu wollen.
Mit dem Vorstandssieg bei Honeywell folgt Elliott einem bekannten Muster: Zuvor hatte der Investor bereits beim Ölkonzern Phillips 66 zwei von vier angestrebten Board-Sitzen erobert.