FCC gibt Fusion von Paramount und Skydance grünes Licht – Trump-Klage und politische Auflagen im Hintergrund

27.7.2025, 11:40

Mit politisch flankierter FCC-Genehmigung geht Paramount an Skydance – CBS steht nun vor einem ideologischen Umbau.

Eulerpool News 27. Juli 2025, 11:40

Kurz nach der außergerichtlichen Beilegung einer Verleumdungsklage von US-Präsident Donald Trump gegen CBS News hat die US-Medienaufsicht FCC die Fusion von Paramount Global mit Skydance genehmigt. Die Freigabe ebnet den Weg für den 8-Milliarden-Dollar-Deal, der das traditionsreiche Filmstudio Paramount mit der Produktionsfirma des Tech-Erben David Ellison vereint.

Die Entscheidung der FCC unter Vorsitz von Brendan Carr erfolgte nach monatelanger Prüfung – und in einem politisch aufgeladenen Kontext. Trump hatte öffentlich angedeutet, dass seine Zustimmung zur Fusion von einem Vergleich mit CBS abhängen könnte. Paramount erklärte Anfang Juli, im Rahmen eines Vergleichs 16 Millionen Dollar an die Trump Presidential Library zu zahlen, davon eine Million als Anwaltskosten.

Carr, der sich offen mit Trumps Medienskepsis identifiziert, knüpfte seine Zustimmung an inhaltliche Auflagen. Skydance müsse künftig eine „Vielfalt an politischen und ideologischen Perspektiven“ sicherstellen, so der FCC-Vorsitzende. In einem Interview mit Fox News erklärte Carr, der öffentliche Rundfunk sei „ideologisch entgleist“ und benötige „eine Kurskorrektur“. Skydance werde „maßgebliche Änderungen“ bei CBS einführen, um verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen.

Parallel dazu bestätigten mehrere mit den Plänen vertraute Personen, dass Ellison in Gesprächen über den Erwerb der konservativen Medienplattform Free Press sei, die von der Anti-Woke-Journalistin Bari Weiss gegründet wurde. Weiss, eine prominente Kritikerin etablierter Medien und Liebling der MAGA-Bewegung, könnte demnach künftig Einfluss auf die redaktionelle Ausrichtung von CBS nehmen.

Die Fusion markiert zugleich das Ende der jahrzehntelangen Kontrolle der Redstone-Familie über Paramount. Shari Redstone, die das Unternehmen nach dem Tod ihres Vaters Sumner Redstone geführt hatte, wird mit dem Vollzug des Deals ausscheiden.

Finanziell ist die Lage angespannt: Die Entscheidung fällt nur wenige Tage nach der Absetzung der CBS-Late-Night-Show mit Stephen Colbert, einem scharfen Kritiker Trumps. Offiziell wurde der Schritt mit Kostendruck begründet. Beobachter werten die Personalie aber auch als Signal an politische Akteure.

Unabhängig davon hatte Trump zuletzt öffentlich angedeutet, sich mit Ellison auf eine medienwirksame Gegenleistung im Wert von 20 Millionen Dollar geeinigt zu haben – in Form von Werbung oder ähnlichen Formaten. Paramount wies jedoch darauf hin, dass das Vergleichspaket mit Trump keine solchen Vereinbarungen enthalte.

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