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Fink und Griffin warnen: US-Staatsverschuldung droht außer Kontrolle zu geraten

Führende Wall-Street-Größen schlagen Alarm: Die USA könnten unter der Last wachsender Schulden fiskalisch kollabieren.

BlackRock
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Eulerpool News 6. Juni 2025, 09:11

Larry Fink, CEO von BlackRock, sieht die USA auf einem gefährlichen finanzpolitischen Kurs. Sollte das Wirtschaftswachstum nicht rasch auf mindestens drei Prozent steigen, werde die steigende Staatsverschuldung das Land „gegen die Wand fahren“, warnte Fink am Donnerstag auf einer Finanzkonferenz in New York. Der Chef des weltweit größten Vermögensverwalters bezeichnete die ausufernden Defizite als eines der zwei „entscheidendsten, aber ignorierten Probleme“ der US-Politik.

Der Anlass seiner Warnung: Präsident Donald Trump will eine großangelegte Steuersenkung im Volumen von 2,4 Billionen US-Dollar durchsetzen. Diese „Big Beautiful Bill“ wurde bereits vom Repräsentantenhaus verabschiedet und liegt nun dem Senat vor. Laut Berechnungen des Congressional Budget Office würde die Maßnahme das US-Defizit auf historische Höhen treiben. Die Staatsverschuldung beläuft sich bereits jetzt auf 36 Billionen US-Dollar – das entspricht etwa 120 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Auch Citadel-Gründer Ken Griffin schlug auf dem Panel in dieselbe Kerbe: „Wir haben Vollbeschäftigung und jahrelanges Wachstum hinter uns – und dennoch Defizite von 6 bis 7 Prozent des BIP. Das ist fiskalisch unverantwortlich.“ Griffin kritisierte, dass die Steuerkürzungen nicht durch gleichzeitige Ausgabenkürzungen kompensiert werden, sondern das strukturelle Defizit zementierten.

Seit Jahren wachsen die US-Schulden schneller als das Bruttoinlandsprodukt. Große fiskalische Pakete – etwa während der Covid-Pandemie – wurden mit Schulden finanziert, gleichzeitig senkte die Regierung dauerhaft die Steuersätze. Die Folge: Das Volumen am US-Treasury-Markt hat sich seit 2008 von fünf auf 29 Billionen Dollar nahezu versechsfacht.

Hinzu kommt eine steigende Belastung durch Zinszahlungen. Mit dem Renditeanstieg bei 30-jährigen US-Staatsanleihen auf ein Jahreshoch wächst der Druck auf den Bundeshaushalt – insbesondere angesichts der Aussicht auf ein Überangebot neuer Treasuries.

Fink warnte zudem vor geopolitischen Folgen. Ein Viertel aller US-Staatsanleihen befindet sich im Besitz ausländischer Investoren. Angesichts der verschärften US-Außenhandelspolitik könnten sich diese Investoren zurückziehen, was den Dollar schwäche und die Refinanzierung weiter verteuere. „Das ist keine gesunde Konstellation“, betonte Fink.

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