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Nvidia warnt vor wachsender Konkurrenz aus China – Exportverbote stärken Huawei
Nvidia verliert Milliardenumsätze in China – Huawei füllt das Vakuum mit konkurrenzfähiger AI-Technologie.

Nvidia rechnet im laufenden Quartal mit Umsatzverlusten von bis zu 8 Milliarden US-Dollar allein durch die Exportbeschränkungen nach China. CEO Jensen Huang machte in einem Interview mit Bloomberg deutlich: Der Ausschluss vom weltweit größten Chipmarkt zeigt Folgen – nicht nur für das Geschäft, sondern auch geopolitisch.
„Die chinesischen Wettbewerber holen massiv auf“, sagte Huang. Vor allem Huawei habe sich zur ernstzunehmenden Alternative entwickelt. Der Konzern, einst durch US-Sanktionen technologisch zurückgeworfen, bietet nun AI-Chips an, die laut Huang „ähnlich leistungsfähig“ seien wie Nvidias H200 – bis vor Kurzem das Flaggschiff des US-Herstellers.
Aufgrund der verschärften Exportregeln darf selbst die abgespeckte Version dieses Chips, der H20, nicht mehr nach China geliefert werden. Eine noch stärkere technische Degradierung sei laut Huang nicht machbar. Zwar prüfe Nvidia Alternativen, doch ein neues Modell sei derzeit nicht in Entwicklung. Und selbst wenn – eine Exportgenehmigung aus Washington wäre zwingend erforderlich.
Huang kritisiert, dass das Ziel der US-Regierung, China von Hochtechnologie abzuschneiden, ins Leere laufe. „Statt den Zugang zu verhindern, schaffen sich chinesische Unternehmen schlichtweg eigene Lösungen.“ Große Kunden wie Tencent hätten keine Wahl mehr und wendeten sich zwangsläufig an heimische Anbieter. Die Konsequenz: Eine sich beschleunigende technologische Aufholjagd in China. „Auch dort verdoppeln oder vervierfachen sich die Kapazitäten jährlich“, sagte Huang.
Hinzu kommt der strategische Faktor. China sei nicht nur der größte Absatzmarkt für Chips, sondern auch das Land mit der größten Zahl an AI-Forschern. Nvidia wolle, dass weltweit alle Entwickler amerikanische Technologie einsetzen, betonte Huang. Doch der Ausschluss Chinas gefährde genau dieses Ziel. Trotz kurzfristiger Erfolge müsse man sich den langfristigen Folgen stellen.
Auch die restriktive US-Visa-Politik gegenüber chinesischen Studierenden bereitet Huang Sorgen. Als Immigrant selbst, geboren in Taiwan, erinnerte er an die Bedeutung offener Grenzen für Innovation. „Viele von uns haben entscheidend zur US-Techbranche beigetragen – das darf man nicht unterschätzen.“