PayPal meldet für das erste Quartal ein Plus von 50 Prozent im Transaktionsvolumen über „Pay with Venmo“. Gleichzeitig stieg die Zahl monatlich aktiver Nutzer der Venmo-Debitkarte um 40 Prozent. Beide Entwicklungen stützen die neue strategische Marschroute des US-Zahlungsdienstleisters, der sich vom reinen Zahlungsanbieter hin zur umfassenden Commerce-Plattform wandeln will.

Im Zentrum der aktuellen Maßnahmen steht die Differenzierung der beiden Kernmarken. Während PayPal auf etablierte Zielgruppen zwischen 30 und 40 Jahren mit Fokus auf finanzielle Stabilität zielt, soll Venmo als mobile-first-Marke für ein jüngeres, technikaffines Publikum positioniert werden. CMO Geoff Seeley betont im Gespräch, man wolle Venmo aus der Nische des „10-Dollar-Zurückzahl-Tools“ herausführen und zur zentralen App für Geldtransfers der nächsten Generation entwickeln.

Ein Schlüsselbaustein dieser Markenstrategie ist der gezielte Einsatz prominenter Werbegesichter. So transportiert Schauspieler Will Ferrell in einer PayPal-Kampagne die Botschaft, dass der Dienst längst über spontane Online-Käufe hinausgehe. Für Venmo wiederum wurde jüngst eine Kampagne mit Patrick Schwarzenegger und Aimee Lou Wood gelauncht – mit Fokus auf Lifestyle, Freundschaft und Alltagsgebrauch.

Auch technologische Kooperationen sollen die Plattform stärken. Mit der Integration von PayPal und Venmo in das AI-gestützte Shopping-Erlebnis der Suchmaschine Perplexity betritt der Konzern das Feld des sogenannten agentic commerce. Dabei helfen KI-Agenten Konsumenten nicht nur beim Suchen, sondern auch beim unmittelbaren Kauf von Produkten.

Laut Seeley wird „branded checkout“ – also der sichtbare „Pay with PayPal“- oder „Pay with Venmo“-Button – zunehmend zur zentralen Wachstumsmetrik. Damit will sich der Konzern gegen neue Wettbewerber wie Apple Pay, Klarna und Affirm behaupten.