Eulerpool Premium

Adverse Selection Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Adverse Selection für Deutschland.

Adverse Selection Definition

Professional-grade financial intelligence

20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.

Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan

Adverse Selection

Adverse Selection (Nachteilige Selektion): Adverse Selection ist ein Begriff, der in den Kapitalmärkten verwendet wird, um das ungleiche Informationsniveau zwischen Käufern und Verkäufern zu beschreiben, was zu einer ungünstigen Auswahl von Transaktionen führen kann.

Es tritt auf, wenn eine Partei innerhalb einer Transaktion mehr Informationen über die Qualität eines Vermögenswerts hat als die andere Partei und diese Informationen nicht bereit oder in der Lage ist, diese zu teilen. Dieses Ungleichgewicht kann erhebliche Konsequenzen haben und beeinflusst insbesondere die Märkte für Wertpapiere, Kredite, Anleihen, Geldmarktinstrumente und Kryptowährungen. Um das Konzept der Nachteiligen Selektion besser zu verstehen, betrachten wir ein Beispiel aus dem Aktienmarkt: Ein Unternehmensinsider, wie zum Beispiel der CEO, hat detaillierte Kenntnisse über interne Betriebszahlen sowie bevorstehende Unternehmensentscheidungen, die sich auf den Aktienkurs auswirken können. Wenn dieser Insider diese Informationen nicht öffentlich macht, kann es zu einer ungleichen Informationsverteilung zwischen ihm und den potenziellen Käufern oder Verkäufern der Aktie kommen. Dies kann dazu führen, dass informierte Investoren zurückhaltend sind und nur dann handeln, wenn sie von der Qualität des Vermögenswerts überzeugt sind. Auf der anderen Seite werden weniger informierte Investoren von der Transaktion abgeschreckt oder sind bereit, den Vermögenswert zu einem niedrigeren Preis zu kaufen oder zu verkaufen. In Bezug auf Kredite und Anleihen bezieht sich das Konzept der Nachteiligen Selektion auf die Tatsache, dass Kreditnehmer und Anleiheemittenten oft besser über ihre Kreditwürdigkeit informiert sind als die potenziellen Kreditgeber oder Anleiheinvestoren. Dies kann dazu führen, dass Kreditgeber oder Anleger nur bereit sind, Kredite oder Anleihen zu besonders hohen Zinssätzen anzubieten oder ablehnen, weil sie befürchten, dass der Kreditnehmer oder Emittent ein höheres Ausfallrisiko hat, das sie nicht angemessen bewerten können. Um das Risiko der Nachteiligen Selektion zu mindern, werden verschiedene Mechanismen eingesetzt. Eine effektive Möglichkeit besteht darin, Offenlegungsvorschriften einzuführen, die es Unternehmen, Kreditnehmern und Emittenten von Anleihen vorschreiben, relevante Informationen öffentlich zu machen. Dies ermöglicht es den Marktteilnehmern, ihre Entscheidungen auf einer soliden Informationsbasis zu treffen. Darüber hinaus können Institutionen des Kapitalmarkts zum Schutz des Marktes und der Investoren Regeln und Mechanismen einführen, um das Risiko der Nachteiligen Selektion zu verringern. Im Hinblick auf Kryptowährungen können innovative Technologien wie Blockchain und Smart Contracts zur Bekämpfung der Nachteiligen Selektion beitragen. Durch die Transparenz der Transaktionen und die Möglichkeit, Informationen zu verifizieren, können potenzielle Investoren eine fundierte Entscheidung treffen und das Risiko von Missbrauch oder Fälschung reduzieren. Insgesamt ist die Überwindung der Nachteiligen Selektion von großer Bedeutung für das reibungslose Funktionieren der Kapitalmärkte. Nur wenn Investoren Zugang zu vollständigen und genauen Informationen haben, können sie fundierte Entscheidungen treffen und das Vertrauen in die Märkte erhalten. Die Etablierung solider Kontrollmechanismen und die Förderung der Informationsverfügbarkeit sind daher wesentliche Schritte, um die negative Auswirkung der Nachteiligen Selektion zu minimieren und den Kapitalmärkten Stabilität zu verleihen.
Favoritos de los lectores en el Börsenlexikon de Eulerpool

Nachfolgeberatung

Nachfolgeberatung, auch bekannt als Nachfolgeplanung oder Nachfolgeberatung, ist ein Prozess, bei dem ein Unternehmen eine sorgfältige Planung und Beratung für die Übertragung der Geschäftsführung und/oder Eigentümerschaft an nachfolgende Generationen oder...

dBASE

dBASE ist eine weitverbreitete relationale Datenbanksoftware, die in den 1970er Jahren entwickelt wurde und bis heute von Unternehmen und Organisationen für die Verwaltung großer Datenmengen eingesetzt wird. Diese leistungsstarke Software...

Lebensführung

Die Lebensführung ist ein breiter Begriff, der sich auf die Art und Weise bezieht, wie eine Person ihr Leben organisiert und ihre Ressourcen wie Zeit, Energie und Geld verwaltet. Im...

Härteausgleich

Der Begriff "Härteausgleich" bezieht sich auf einen Mechanismus, der in bestimmten Finanzinstrumenten verwendet wird, um sicherzustellen, dass Anleger fair und gleich behandelt werden, insbesondere in Zeiten unerwarteter Ereignisse oder Marktvolatilität. In...

Nettomietrendite

Nettomietrendite ist ein wichtiger Kennwert zur Bewertung von Immobilieninvestitionen und bezieht sich auf die Rendite, die ein Investor aus Vermietungseinkünften erzielt, nach Abzug aller relevanten Kosten und Ausgaben. Diese Kennzahl...

Leitprodukt

Das Leitprodukt ist ein zentraler Begriff im Bereich des Kapitalmarktes und bezeichnet ein erstklassiges, maßgebendes Anlageinstrument, das als Referenz für andere Produkte innerhalb einer bestimmten Anlageklasse dient. Es ist eine...

Umsatzsteuer-Sonderprüfung

Die Umsatzsteuer-Sonderprüfung ist ein spezielles Prüfungsverfahren, das von den Finanzbehörden durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass Unternehmen ihre Umsatzsteuerpflichten korrekt erfüllen. Diese Prüfung kann auf Anordnung der Finanzbehörden oder aufgrund von...

Qualifizierungsprozesse

Qualifizierungsprozesse: Definition und Bedeutung für Kapitalmarktanleger Qualifizierungsprozesse spielen in den Kapitalmärkten eine entscheidende Rolle. Sie bezeichnen den Prozess, durch den Anleger und institutionelle Investoren das erforderliche Wissen und die erforderlichen Fähigkeiten...

SIV

Ein Structured Investment Vehicle (SIV) ist ein spezieller Investmentfonds, der in der Regel von Banken oder Versicherungsgesellschaften initiiert wird, um verschiedene Arten von Vermögenswerten zu erwerben. SIVs sind in erster...

Zinsrate

Zinsrate ist ein Begriff, der in der Welt der Finanzen und der Kapitalmärkte weit verbreitet ist. Es bezieht sich auf den Prozentsatz, zu dem Zinsen auf geliehenes Kapital gezahlt werden....