Clausula Rebus Sic Stantibus Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Clausula Rebus Sic Stantibus für Deutschland.

Professional-grade financial intelligence
20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.
Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan
Clausula Rebus Sic Stantibus ist eine lateinische Rechtsregel, die auf den Bereich des Vertragsrechts anwendbar ist.
Diese Regel besagt, dass sich die rechtlichen Verpflichtungen und Bedingungen eines Vertrags ändern oder aufgehoben werden können, wenn sich die Umstände, unter denen der Vertrag geschlossen wurde, erheblich ändern. Der Begriff Clausula Rebus Sic Stantibus lässt sich sinngemäß mit "unter diesen Umständen" oder "unter den herrschenden Umständen" übersetzen. Diese Regel ist von besonderer Bedeutung in den Kapitalmärkten, da sich die wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen in diesem Bereich oft schnell ändern können. Wenn sich die Umstände so drastisch ändern, dass eine Vertragserfüllung für eine der Parteien unzumutbar oder wirtschaftlich sinnlos wird, kann die Anwendung der Clausula Rebus Sic Stantibus erfolgen. Dies bedeutet, dass die Vertragsbedingungen angepasst oder der Vertrag sogar aufgehoben werden kann, um den veränderten Umständen Rechnung zu tragen. Die Clausula Rebus Sic Stantibus stellt jedoch keine automatische Vertragsauflösung dar. Vielmehr wird diese Regel von den Gerichten nur unter bestimmten Voraussetzungen angewendet. Eine grundlegende Voraussetzung ist, dass sich die Umstände so erheblich verschlechtert haben, dass die Partei mit einer erheblichen Ungerechtigkeit oder einem unzumutbaren wirtschaftlichen Nachteil konfrontiert wäre, wenn sie weiterhin an den ursprünglichen Vertragsbedingungen festhalten müsste. Die Anwendung der Clausula Rebus Sic Stantibus wird von den Gerichten oft restriktiv gehandhabt, um möglichen Missbrauch zu vermeiden. Die Partei, die die Anwendung dieser Regel geltend macht, muss nachweisen, dass eine erhebliche Veränderung der Umstände vorliegt und dass diese Veränderung nicht vorhersehbar war oder berücksichtigt werden konnte. Dies erfordert eine genaue Untersuchung der Fakten und des Kontexts, in dem der Vertrag geschlossen wurde. In den Kapitalmärkten ist die Clausula Rebus Sic Stantibus besonders relevant, da sich die Marktbedingungen und die wirtschaftliche Landschaft ständig ändern können. Ein Beispiel für die Anwendung dieser Regel könnte sein, dass ein Kreditvertrag aufgrund einer schweren Wirtschaftskrise angepasst oder beendet wird, da die ursprünglichen Bedingungen für eine der Parteien untragbar geworden sind. Insgesamt ist die Clausula Rebus Sic Stantibus ein wichtiges Instrument im Vertragsrecht, um sicherzustellen, dass die Vertragsparteien in angemessener Weise auf erhebliche Änderungen der Umstände reagieren können. Es ist jedoch wichtig, dass die Anwendung dieser Regel von den Gerichten sorgfältig geprüft und nur unter den richtigen Voraussetzungen zugelassen wird, um die Integrität und Stabilität der Finanzmärkte zu gewährleisten.Indexzahl
Indexzahl ist ein Begriff, der in den Bereichen Finanzmärkte und Investitionen weit verbreitet ist. Eine Indexzahl bezieht sich auf eine numerische Darstellung der Gesamtperformance eines bestimmten Finanzmarktes oder einer Gruppe...
IIP
IIP (Investment Intent Period) - Die definitorische Erklärung Die Investment Intent Period (IIP) ist ein zeitlicher Begriff, der in den Kapitalmärkten verwendet wird, um den Zeitraum zu beschreiben, in dem ein...
Werbeaufwand
Werbeaufwand ist ein Begriff aus dem Bereich des Marketings und bezieht sich auf die finanziellen Ressourcen, die ein Unternehmen für Werbe- und Marketingaktivitäten aufwendet. Es umfasst alle Kosten, die im...
Weisung
"Weisung" ist ein Begriff, der in der Finanzwelt verwendet wird, um Anweisungen oder Vorgaben zu beschreiben, die in verschiedenen Bereichen des Kapitalmarktes gegeben werden können. Dabei können diese Weisungen von...
Datensichtgerät
Datensichtgerät ist ein Begriff, der in der Welt der Finanzmärkte verwendet wird, insbesondere im Bereich der Kapitalmärkte. Es bezieht sich auf ein technisches Gerät, das Informationen über Finanzdaten anzeigt und...
Business Process Model and Notation (BPMN)
Geschäftsprozessmodellierung und -notation (Business Process Model and Notation, BPMN) ist eine universelle Methode zur Visualisierung und Dokumentation von Geschäftsprozessen in Unternehmen. Es ist ein grafisches Modellierungswerkzeug, das speziell entwickelt wurde,...
Gleichheit
Gleichheit ist ein Konzept, das in den Kapitalmärkten eine bedeutende Rolle spielt und auf den Grundsatz der Gerechtigkeit und Gleichberechtigung abzielt. In diesem Kontext bezieht sich Gleichheit auf die gleichmäßige...
Gruppennorm
Gruppennorm - Definition, Erläuterung und Analyse Die Gruppennorm ist ein Konzept aus der Sozialpsychologie, das auch in den Kapitalmärkten eine entscheidende Rolle spielt. In der Theorie beschreibt die Gruppennorm die ungeschriebenen...
Internationale Entwicklungsorganisation
Die Internationale Entwicklungsorganisation (IEO), auch bekannt als International Development Association (IDA), ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN), die sich der Förderung des wirtschaftlichen Wachstums und der Bekämpfung der Armut...
makroökonomische Totalmodelle geschlossener Volkswirtschaften
"Makroökonomische Totalmodelle geschlossener Volkswirtschaften" beschreiben umfassende theoretische Konstrukte, die zur Analyse der Gesamtwirtschaft einer geschlossenen Volkswirtschaft dienen. Diese Modelle berücksichtigen eine Vielzahl von wirtschaftlichen Faktoren, um ein genaues Verständnis der...