Eulerpool Premium

Verfolgungsermessen Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Verfolgungsermessen für Deutschland.

Verfolgungsermessen Definition

Professional-grade financial intelligence

20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.

Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan

Verfolgungsermessen

Verfolgungsermessen bezeichnet ein Konzept, das im deutschen Rechtssystem angewendet wird, um den Ermessensspielraum der Strafverfolgungsbehörden bei der Entscheidung über die Verfolgung von Straftaten zu regeln.

Es handelt sich um einen Begriff, der vor allem in den Bereichen Strafrecht, Strafprozessrecht und Strafvollstreckungsrecht von Bedeutung ist. Im Rahmen des Verfolgungsermessens haben die Staatsanwaltschaften die Befugnis, darüber zu entscheiden, ob eine Straftat verfolgt werden soll oder nicht. Hierbei müssen sie verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie beispielsweise die Schwere der Straftat, das öffentliche Interesse an der Verfolgung, die Beweislage und die Verfügbarkeit von Ressourcen. Das Verfolgungsermessen ermöglicht den Strafverfolgungsbehörden eine gewisse Flexibilität, um ihre begrenzten Ressourcen effizient einzusetzen und prioritäre Fälle zu behandeln. Es ist wichtig anzumerken, dass das Verfolgungsermessen kein unbegrenzter Spielraum ist, sondern an rechtliche und verfassungsmäßige Grenzen gebunden ist. Die Entscheidungen der Strafverfolgungsbehörden müssen stets auf objektiven Kriterien basieren und dürfen nicht willkürlich sein. Gerichte haben die Möglichkeit, die Ausübung des Verfolgungsermessens zu überprüfen und gegebenenfalls einzuschreiten, wenn sie feststellen, dass die Entscheidungen der Strafverfolgungsbehörden nicht rechtmäßig sind. Im Kontext der Kapitalmärkte kann das Verfolgungsermessen auch eine Rolle spielen, insbesondere bei der Verfolgung von Straftaten im Zusammenhang mit Insiderhandel, Marktmanipulation und anderen Formen von Finanzkriminalität. Die Staatsanwaltschaften müssen hierbei eine sorgfältige Abwägung zwischen dem öffentlichen Interesse an der Strafverfolgung und den besonderen Gegebenheiten des Kapitalmarkts vornehmen. Insgesamt ist das Verfolgungsermessen ein wichtiges Konzept, das es den Strafverfolgungsbehörden ermöglicht, ihre Aufgaben effektiv und effizient wahrzunehmen. Durch eine angemessene Ausübung des Verfolgungsermessens kann das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Rechtsstaatlichkeit gestärkt werden. Allerdings ist es von großer Bedeutung, dass die Strafverfolgungsbehörden ihre Entscheidungen transparent und nachvollziehbar treffen, um die Integrität des Rechtssystems zu wahren.
Favoritos de los lectores en el Börsenlexikon de Eulerpool

Meistbietender

Meistbietender ist ein Begriff aus dem Finanzwesen, der sich auf den Hauptakteur bei einer Auktion bezieht. In einem Auktionsverfahren ist der Meistbietende diejenige Partei, die das höchste Gebot für ein...

Caravan-Test

Caravan-Test – Eine umfassende Analyse des Verhaltens von Wertpapieren bei der Investition in einen bestimmten Markt, um Risiken und Chancen zu bewerten. Bei diesem speziellen Test werden verschiedene Finanzinstrumente wie...

Bevölkerungsmodelle

Bevölkerungsmodelle sind statistische Instrumente, die dazu dienen, das Verhalten und die Dynamik der Bevölkerung in einem bestimmten geografischen Gebiet darzustellen und zu analysieren. Diese Modelle basieren auf umfangreichen Datensätzen, die...

Legehennenbetriebsregistergesetz

Glossar-Eintrag: "Legehennenbetriebsregistergesetz" Das "Legehennenbetriebsregistergesetz" ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Rechtsvorschriften für die Haltung von Legehennen in Betrieben. Dieses Gesetz legt die grundlegenden Anforderungen an die Registrierung und Dokumentation von Betrieben...

Lebensstandard

Lebensstandard bezeichnet das allgemeine Wohlbefinden einer Gesellschaft oder einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, das auf deren materiellem, sozialem und kulturellem Standard basiert. Im Bereich der Kapitalmärkte spielt der Lebensstandard eine zentrale Rolle...

Internalisierung externer Effekte

Die Internalisierung externer Effekte ist ein Konzept, das in der Wirtschaft verwendet wird, um die internalisierte Berücksichtigung der Auswirkungen von Aktivitäten auf Dritte zu beschreiben. Externe Effekte sind dabei Kosten...

Bruttoverdienst

Definition des Begriffs "Bruttoverdienst": Der Bruttoverdienst ist ein finanzieller Begriff, der den Gesamtbetrag der Einkünfte eines Individuums vor jeglichen Abzügen oder Steuern darstellt. Er wird oft als Basisgröße für die Berechnung...

DPMA

DPMA steht für Deutsches Patent- und Markenamt, eine deutsche Behörde, die für den Schutz von Patenten, Gebrauchsmustern, Marken und Designs zuständig ist. Es ist das größte nationale Patent- und Markenamt...

Gebrauchsabnahme

Gebrauchsabnahme ist ein wichtiger Begriff in den Kapitalmärkten, insbesondere im Bereich der Aktien und Anleihen. Es bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein Wertpapier oder ein Finanzinstrument von einem...

Gemeinschaftsfremde

Gemeinschaftsfremde ist ein Begriff, der in der Welt der Kapitalmärkte häufig Verwendung findet, insbesondere im Zusammenhang mit dem deutschen Finanzsektor. Im Allgemeinen bezieht sich dieser Begriff auf Personen oder Unternehmen,...