Wertfunktion der Prospect-Theorie Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Wertfunktion der Prospect-Theorie für Deutschland.

Professional-grade financial intelligence
20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.
Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan
Die "Wertfunktion der Prospect-Theorie" ist ein Konzept aus der Verhaltensökonomie, das von den Wissenschaftlern Daniel Kahneman und Amos Tversky entwickelt wurde.
Diese Theorie zielt darauf ab, die Entscheidungsfindung von Investoren in Bezug auf Risiken und Gewinne zu erklären. Sie steht im Gegensatz zur traditionellen Rational-Choice-Theorie, die davon ausgeht, dass Menschen rein rational und nutzenmaximierend handeln. Die Wertfunktion der Prospect-Theorie basiert auf der Annahme, dass Investoren Verluste und Gewinne unterschiedlich wahrnehmen und bewerten. Gemäß dieser Theorie führt eine Verlustaversion dazu, dass Verluste stärker gewichtet werden als Gewinne. Mit anderen Worten, Investoren empfinden den Verlust von beispielsweise 100 Euro als gravierender als den Gewinn von 100 Euro. Diese unterschiedliche Gewichtung von Verlusten und Gewinnen spiegelt sich in der mathematischen Funktion der Wertfunktion wider. Diese Funktion zeigt, wie Investoren den Wert einer bestimmten Investition in Abhängigkeit von ihrem aktuellen Vermögensstand beurteilen. Die Wertfunktion ist typischerweise konkav geformt, was bedeutet, dass die Grenznutzenabnahme von Gewinnen mit zunehmendem Vermögen abnimmt. Im Gegensatz dazu ist die Wertfunktion bei Verlusten konvex, was bedeutet, dass der Grenznutzenabfall von Verlusten mit zunehmendem Vermögen zunimmt. Die Wertfunktion der Prospect-Theorie hat wichtige Implikationen für Investoren und Entscheidungsträger im Finanzbereich. Da Verluste schwerer wiegen als Gewinne, sind Investoren oft risikoscheu und tendieren dazu, Gewinne frühzeitig mitzunehmen und Verluste übermäßig zu meiden. Dies kann zu irrationalen Handlungen führen, wie beispielsweise das Halten von Verlustpositionen in der Hoffnung, dass sie sich erholen werden. Die Wertfunktion der Prospect-Theorie hat auch Auswirkungen auf die Preisgestaltung von Finanzinstrumenten. Investoren verlangen einen Risikoaufschlag für Investitionen mit unsicherem Ausgang, um Verluste abzumildern. Dies kann zu verzerrten Marktpreisen führen, wenn Investoren systematisch die Risiken und Chancen von Anlagen falsch einschätzen. Insgesamt liefert die Wertfunktion der Prospect-Theorie einen Einblick in die psychologischen Aspekte der Investitionsentscheidungen und trägt dazu bei, die beobachteten Verhaltensmuster der Investoren auf den Kapitalmärkten zu erklären. Eine gründliche Kenntnis dieser Theorie kann Investoren dabei helfen, ihre eigenen Entscheidungsprozesse zu verstehen und rationalere Investitionsentscheidungen zu treffen. Auf Eulerpool.com, der führenden Website für Aktienforschung und Finanznachrichten, finden Sie detaillierte Erklärungen zu Fachbegriffen wie der Wertfunktion der Prospect-Theorie sowie umfangreiche Informationen zu Aktien, Krediten, Anleihen, Geldmärkten und Kryptowährungen. Unsere optimierten und gut recherchierten Glossare bieten Investoren eine wertvolle Ressource, um ihr Verständnis der Kapitalmärkte zu erweitern und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.Vollbeendigung einer Gesellschaft
Vollbeendigung einer Gesellschaft, auch bekannt als Auflösung einer Gesellschaft, bezieht sich auf den juristischen Prozess, bei dem eine Gesellschaft endgültig aufgelöst wird und ihre Existenz im Handelsregister gelöscht wird. Dieser...
Buchnachweis
Buchnachweis bezeichnet in der Finanzwelt ein wichtiges Rückverfolgbarkeitssystem, das zur zentralen Aufzeichnung und Verwaltung von Finanztransaktionen dient. Diese Methode stellt sicher, dass alle Buchungen ordnungsgemäß erfasst und dokumentiert werden, um...
Haupttermin
Haupttermin ist ein bedeutender Fachbegriff in den Finanzmärkten, der insbesondere im Bereich der Terminbörsen Anwendung findet. Als eine grundlegende Terminologie im Terminhandel bezieht sich Haupttermin auf den Zeitpunkt, zu dem...
Beschäftigungsplanung
Beschäftigungsplanung ist ein entscheidender Aspekt des Personalmanagements in jedem Unternehmen, einschließlich solcher, die an den Kapitalmärkten tätig sind. Diese strategische Planung zielt darauf ab, die optimale Anzahl und die richtigen...
potenzieller Wettbewerb
Definition: Potenzieller Wettbewerb Der Begriff "potenzieller Wettbewerb" bezieht sich auf die Möglichkeit des Auftretens neuer Unternehmen oder Anbieter, die bestehende Unternehmen in einem Marktsegment herausfordern können. In wirtschaftlicher Hinsicht bezeichnet er...
Wesentlichkeit
Title: Wesentlichkeit: Eine Schlüsselfaktor für Investoren in den Kapitalmärkten Definition: Wesentlichkeit ist ein zentraler Begriff in den Kapitalmärkten, der Investoren dabei unterstützt, die finanziellen Auswirkungen von Informationen auf die Wertentwicklung von Unternehmen...
Vermögensaufstellung
Vermögensaufstellung – Definition und Bedeutung für Investoren in Kapitalmärkten Die Vermögensaufstellung ist ein wesentlicher Bestandteil eines Investmentportfolios und dient als umfassender Überblick über die finanzielle Lage eines Investors. Sie stellt die...
Cluster
Ein Cluster bezeichnet eine Gruppe oder Ansammlung von Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die in räumlicher Nähe zueinander angesiedelt sind und eine enge Verbindung sowie gemeinsame Interessen teilen. Diese Unternehmen sind...
Gegenkauf
Gegenkauf (auch als "gegenläufiger Kauf" bekannt) ist ein Begriff, der in den Kapitalmärkten verwendet wird und auf eine spezielle Handelsstrategie verweist, die von erfahrenen Anlegern angewendet wird. Bei einem Gegenkauf...
Nebenberuf
Nebenberuf - Definition, Bedeutung und Anwendung in den Kapitalmärkten Der Begriff "Nebenberuf" beschreibt eine spezifische Form der Berufstätigkeit, bei der eine Person eine reguläre Hauptbeschäftigung ausübt und zusätzlich einer weiteren Tätigkeit...