China Asset Management wagt den Sprung über die Grenzen

China Asset Management Company (ChinaAMC), der zweitgrößte Vermögensverwalter des Landes, plant, noch in diesem Jahr Fonds in den USA und Brasilien aufzulegen. CEO Li Yimei sieht eine Erholung des Anlegerinteresses an den chinesischen Märkten und betont dabei die Wichtigkeit der Kooperation mit einem US-Partner, um amerikanischen Privatanlegern entsprechende Produkte anbieten zu können – ungeachtet der zunehmenden Spannungen zwischen Washington und Peking. Mit einem verwalteten Vermögen von 350 Milliarden Dollar wartet ChinaAMC zudem auf die Genehmigung aus Peking, um einen grenzüberschreitenden börsengehandelten Fonds (ETF) in Brasilien aufzulegen. Li betonte, dass diese geplanten Initiativen die ersten ihrer Art in beiden Ländern wären. Diese Vorstöße verdeutlichen den Wunsch chinesischer Vermögensverwalter, ihre Anlegerbasis zu erweitern und internationale Investoren zurückzugewinnen, die aufgrund der sich verlangsamenden chinesischen Wirtschaft ihre Engagements reduziert hatten. Mit der Aussicht auf weitere Herausforderungen zwischen den USA und China könnte Peking wirtschaftliche Anreize setzen, die eine Wiederbelebung chinesischer Vermögenswerte ermöglichen. Obwohl einige US-Investoren Produkten eines chinesischen Vermögensverwalters skeptisch gegenüberstehen könnten, zeigte sich Li optimistisch, die Nachfrage jener Anleger zu erfüllen, die offen für chinesische Investitionen sind. Letztes Jahr konnte ChinaAMC das verwaltete Vermögen seiner Hongkonger Einheit verdoppeln und erreichte über 100 Milliarden HK$. Vor mehr Hindernissen stehen Anleger aus Nordamerika, während Li sich optimistisch zeigt, neue Mittelzuflüsse aus dem Nahen Osten, Lateinamerika und Südostasien zu gewinnen. Im vergangenen Jahr sicherte sich der Staatsfonds Katars eine 10%-Beteiligung an ChinaAMC und Oman's Jabal Asset Management führte einen chinesischen Aktienfonds in das Land ein. China bereitet sich auf den Start eines ETF Cross-Listing-Programms mit Brasilien vor, wobei ChinaAMC und weitere Vermögensverwalter China-fokussierte Produkte anbieten würden. In China spüren Vermögensverwalter hingegen die Auswirkungen niedriger Margen aufgrund hoher institutioneller Zuflüsse, unterstützt von staatlichen „nationalen Teams“, die durch massive Investments in große ETFs Marktschwankungen ausgleichen.