Dax im Aufwind: Nvidia-Zahlen befeuern deutsche Börse

Der deutsche Aktienmarkt verzeichnete am Donnerstag einen Aufschwung, maßgeblich angetrieben durch beeindruckende Geschäftszahlen des US-amerikanischen Technologieriesen Nvidia und einen juristischen Rückschlag für die aggressive Zollpolitik der US-Regierung. Obwohl neue Rekordhöhen ausblieben, konnte der Dax um 0,49 Prozent auf 24.157,11 Punkte zulegen. Am Vortag erreichte der deutsche Leitindex im frühen Handel mit 24.326 Punkten den höchsten Stand seiner Geschichte und konnte im laufenden Jahr bisher um stattliche 21 Prozent zulegen. Besonders positiv entwickelte sich ebenfalls der MDax, der Index der mittelgroßen Werte, der am Feiertag Christi Himmelfahrt um 0,58 Prozent auf 30.825,24 Zähler stieg. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verbuchte ebenfalls einen Anstieg um rund 0,8 Prozent. Ein US-Bundesgericht beschied, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump nicht länger weitreichende Zölle unter Berufung auf ein Notstandsgesetz verhängen kann. Diese Zölle wurden somit ausgesetzt, auch wenn die Regierung Berufung einlegte. Das Thema bleibt weiterhin hochbrisant, da diese Berufung die Zölle bis zu einer endgültigen Entscheidung wieder in Kraft setzen könnte. Von der Entwicklung profitierten besonders Aktien von Unternehmen mit umfangreicher Produktion in Asien. So legten etwa die Aktienkurse der Sportmode-Giganten Adidas und Puma um 2,6 beziehungsweise 1,8 Prozent zu. Nervosität herrschte bei Anlegern vor der Verkündung von Nvidias Geschäftszahlen, die jedoch mit einem deutlichen Umsatzplus überzeugte und damit die Marktstimmung positiv beeinflusste. Auch der SAP-Konkurrent Salesforce überzeugte mit optimistischen Aussichten auf das laufende Geschäftsjahr, gestützt auf Fortschritte im Bereich KI. Im Dax führte Infineon mit einem Kursplus von 2,8 Prozent die Rangliste an, während SAP mit einem bescheidenen Zuwachs von 0,3 Prozent hinterherhinkte. In den unteren Reihen waren Aktien wie Aixtron, Suss Microtec und Siltronic gefragt, die teilweise Kurssteigerungen von mehr als 4 Prozent erlebten. Unter Druck standen hingegen die Aktien von Heidelberg Materials, die um 0,8 Prozent nachgaben, da Großaktionär Spohn Cement Beteiligungen Anteile veräußerte. Auto1 musste einen Verlust von 5 Prozent hinnehmen, belastet durch enttäuschende Zahlen und Ausblicke des britischen Konkurrenten Auto Trader, die von der UBS als leicht unter den Markterwartungen liegend eingestuft wurden.