Europäische Aktienmärkte finden Halt nach US-Erholung

Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag eine spürbare Entspannung erfahren, nachdem die frühe Schwächephase im Handelsverlauf abgenommen hatte. Der Anstoß zur Erholung kam von den US-Börsen, die nach der Mittagspause stark ins Plus drehten und damit den europäischen Märkten etwas Druck nahmen. Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, rutschte zwischenzeitlich um 1,6 Prozent ab und erreichte ein neues Tief seit Dezember. Eine zuvor vielversprechende Jahresendrallye wurde dadurch fast neutralisiert. Der Index schloss jedoch mit einem geringeren Verlust von 0,3 Prozent bei 4862,28 Punkten und fiel damit im Wochenverlauf leicht um etwas mehr als zwei Prozent. Auch der breiter aufgestellte Stoxx 50, der Unternehmen außerhalb der Eurozone einbezieht, verzeichnete einen Rückgang von 1,6 Prozent. Dieser wurde besonders durch einen dramatischen Kurseinbruch beim dänischen Pharmariesen Novo Nordisk belastet. Überraschend schwache Studienergebnisse zu einem Abnehmmedikament führten zu einem Rekordkursverlust von fast 30 Prozent, welcher sich letztlich auf 21 Prozent eindämmte. Auch in anderen europäischen Ländern ließ der Verkaufsdruck nach. Der Schweizer SMI fiel um 0,26 Prozent und der britische FTSE 100 verlor ebenfalls 0,26 Prozent am Ende des Handels. In den USA erholten sich die Märkte stark, trotz der Zinssorgen, die weiter von der US-Notenbank Fed ausgehen. Ein Plus von bis zu 1,9 Prozent bei den führenden Indizes wurde von der Entwicklung des PCE-Deflators unterstützt, einer wesentlichen Kennzahl für die Inflation. Technologiewerte zeigten eine kräftige Erholung, was auch an der robusten Performance der Nasdaq abzulesen war, die ein Plus von 1,8 Prozent verbuchte. Ein Desaster erlebten hingegen die Schweizer Nebenwerte von Idorsia, deren Aktien um die Hälfte einbrachen. Die geplanten Exklusivverhandlungen über ein vielversprechendes Bluthochdruckmittel gerieten ins Stocken und sorgten für erhebliche Unsicherheiten.