Ölpreise steigen angesichts geopolitischer Spannungen im Nahen Osten

Die Ölpreise sind zu Beginn der Woche bedingt durch geopolitische Spannungen im Nahen Osten weiter gestiegen. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent, das zur Lieferung im Dezember vorgesehen ist, übertraf erstmals seit August die 80-Dollar-Marke. Der Kurs lag zuletzt bei 80,67 Dollar und damit 2,62 Dollar höher als vor dem Wochenende. Auch das amerikanische WTI-Öl verzeichnete einen deutlichen Anstieg und notierte bei 77,07 Dollar, was einem Zuwachs von 2,69 Dollar entspricht. Der Ölmarkt wird seit Monatsbeginn von steigenden Preisen bestimmt. Analyst Arne Lohmann Rasmussen vom Hedgefonds Global Risk Management erklärte, dass sich die Aufmerksamkeit erneut auf die Situation im Nahen Osten richte. Die zentrale Frage sei, ob es nach dem Raketenangriff Irans in der vergangenen Woche zu einer militärischen Reaktion Israels kommen werde. Ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel befindet sich die Region auf einem kritischen Punkt. Während Israelis der Opfer des 7. Oktobers 2023 gedenken und den möglichen Ausbruch weiterer Konflikte befürchten, äußerte die iranische Regierung Besorgnis über einen möglichen israelischen Gegenschlag. In Teheran wurde vor einer Eskalation der Lage gewarnt, nachdem rund 200 Raketen von den Revolutionsgarden Irans auf Israel abgeschossen wurden. Fatemeh Mohadscherani, die neue Regierungssprecherin Irans, betonte das Recht des Landes auf Selbstverteidigung und warnte vor einem großflächigen Konflikt. Sie äußerte die Hoffnung, dass Israel eine ausreichend abschreckende Nachricht erhalten habe und nicht weiter provoziere. Doch die iranische Führung drohte im Fall eines israelischen Angriffs, noch entschiedener zu reagieren. Mögliche israelische Angriffsziele könnten Irans Ölindustrie, Anlagen des Atomprogramms oder Raketenfertigungen betreffen. Die iranische Gesellschaft steht dem riskanten Kurs ihrer Führung kritisch gegenüber und befürchtet weitere Eskalationen.