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Rüstungsunternehmen weltweit verzeichnen trotz Ukrainekrieg rückläufige Einnahmen

Eulerpool Research Systems 4 dic 2023
Die Einnahmen der 100 größten Rüstungskonzerne der Welt sind im Jahr 2022 trotz des Ukrainekriegs zurückgegangen. Laut einem Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri beliefen sich die Einnahmen der Unternehmen auf insgesamt 597 Milliarden Dollar, was einem Minus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Als Grund für den Rückgang werden Kapazitätsprobleme genannt. Gleichzeitig haben die Firmen jedoch eine deutliche Steigerung der Aufträge verzeichnet. Sipri prognostiziert daher für die kommenden Jahre beträchtlich höhere Gewinne. Besonders stark betroffen sind Unternehmen in den USA und Russland. US-Rüstungsfirmen verzeichneten einen Rückgang der Einnahmen um 7,9 Prozent auf insgesamt 302 Milliarden Dollar. Russische Firmen mussten einen Rückgang von 12 Prozent verkraften. Im Gegensatz dazu konnten die vier deutschen Unternehmen Rheinmetall, Thyssenkrupp, Hensoldt und Diehl ein durchschnittliches Plus von 1,1 Prozent verbuchen. Transeuropäische Unternehmen wie Airbus verzeichneten Einnahmen von 19,7 Milliarden Dollar und ein Wachstum von 9,6 Prozent. Auch Unternehmen in Israel, der Türkei und Südkorea verzeichneten eine Erhöhung ihrer Einnahmen. Sipri betonte, dass die Nachfrage nach Waffen und Rüstungsgütern aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine und weltweiter Spannungen im Jahr 2022 stark angestiegen sei. Die Unternehmen seien jedoch aktuell mit Kapazitätsproblemen konfrontiert. 'Viele Rüstungsfirmen stoßen auf Hindernisse bei der Umstellung ihrer Produktion auf hochintensive Kriegsführung', erklärte Lucie Béraud-Sudreau, Rüstungsexpertin bei Sipri. Sowohl in Nordamerika als auch in Europa hätten viele Unternehmen Schwierigkeiten, ihre Produktion auszuweiten. Bereits vor dem Ukrainekrieg hätten sie mit Problemen zu kämpfen gehabt. Hinzu kämen die Rohstoffknappheit, die steigende Inflation sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lieferketten und die Personalsituation. Die im Jahr 2022 eingegangenen Aufträge würden sich voraussichtlich erst in zwei bis drei Jahren in den Bilanzen der Unternehmen widerspiegeln, so der Forscher Nan Tian von Sipri. Deutsche Rüstungsunternehmen konnten immerhin ein Einnahmeplus verzeichnen. Insgesamt nahmen sie 9,1 Milliarden Dollar ein, wobei nur ThyssenKrupp einen Rückgang verzeichnete. Die Rüstungseinnahmen von Airbus stiegen um knapp 1,7 Milliarden Dollar auf 12 Milliarden Dollar, was einem Plus von 17 Prozent entspricht. Unternehmen im Nahen Osten und in Ostasien waren anscheinend besser auf die gestiegene Nachfrage vorbereitet. Die israelische Rüstungsfirma Rafael, das türkische Unternehmen Baykar und das südkoreanische Unternehmen Hyundai Rotem meldeten steigende Einnahmen, vor allem durch Aufträge aus Europa. Bei Baykar stiegen die Einnahmen sogar um 94 Prozent. Türkische Unternehmen profitierten auch von Waffenlieferungen in den Nahen Osten. 'Unternehmen in China, Indien, Japan und Taiwan profitierten alle von anhaltenden Investitionen der Regierung in die Modernisierung des Militärs', erklärte Sipri-Experte Xiao Liang. Diese Unternehmen hätten in der Regel ein starkes Netzwerk lokaler Zulieferer und könnten somit Unterbrechungen in den globalen Lieferketten mildern und schneller auf zusätzliche Aufträge reagieren. Rafael unterhält auch ein Werk in Deutschland. Trotz des Rückgangs der Einnahmen liegen diese dennoch deutlich über denen von 2015, als das Institut erstmals chinesische Unternehmen in seine Top-100-Liste aufnahm. Die größte Gruppe stellen nach wie vor US-Unternehmen dar, von denen 42 auf der Liste stehen und die 51 Prozent der Gesamteinnahmen erwirtschaften. Auf dem zweiten Platz folgen chinesische Firmen, die ein Einnahmeplus von 2,7 Prozent auf 108 Milliarden Dollar melden und damit 18 Prozent der Gesamteinnahmen für sich verbuchen. Da nur wenige Daten von russischen Unternehmen vorliegen, wurden lediglich zwei davon in die Liste aufgenommen. Diese mussten einen Einnahmerückgang von 12 Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar hinnehmen. Als Hauptgründe nannte Sipri die hohe Inflation und den Rückgang der russischen Waffenexporte. Zudem arbeiten die Unternehmen noch an Rüstungsbeständen aus Sowjetzeiten, die nicht gut bezahlt werden.

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