US-Börsen im Aufwind – Vorübergehende Atempause in turbulentem Marktgeschehen

Nach den jüngsten Turbulenzen setzen die US-Börsen ihren Erholungskurs fort. Trotz der Unsicherheiten, die die handelspolitischen Vorstöße der US-Regierung auslösen, blicken Marktteilnehmer vorsichtig optimistisch auf die Entwicklungen. Die Hoffnungen sind groß, dass die angedrohten Zölle im Handelsstreit mit China und anderen Ländern letztlich weniger gravierend ausfallen könnten als befürchtet. Gute Nachrichten kommen aus dem Weißen Haus: Smartphones und Laptops sowie weitere Elektronikartikel wurden vorübergehend von den zusätzlichen Zöllen ausgenommen. US-Handelsminister Howard Lutnick machte jedoch deutlich, dass diese Ausnahmeregelung nur temporär ist und neue Zölle bereits in Planung seien. Für US-Technologieunternehmen, die in Asien produzieren lassen, bedeutet diese Entscheidung eine kurzfristige Erleichterung. Dank dieser neuen Rahmenbedingungen konnte der Dow Jones Industrial im frühen Handel um 1,4 Prozent auf 40.760 Punkte zulegen und der S&P 500 verbesserte sich um 1,7 Prozent auf 5.455 Zähler. Technologieunternehmen profitierten besonders: Der Nasdaq 100 stieg um 1,9 Prozent auf 19.046 Punkte, trotz eines bisherigen Jahresverlusts von über 9 Prozent. Marktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets kommentierte die jüngste Entwicklung und sieht darin einen Anhaltspunkt, dass Präsident Trump seinen Kurs möglicherweise korrigiert. Dennoch warnt er vor anhaltender Vorsicht und Unberechenbarkeit der politischen Entscheidungen aus Washington. Die kurzfristigen Lockerungen unterstützten Aktien von Unternehmen wie Nvidia, Apple und Micron, die allesamt deutliche Kurszuwächse verzeichneten. Auch andere Sektoren profitierten: Hardware-Unternehmen wie Arista Networks, HP, Super Micro Computer, Seagate und Dell verzeichneten Anstiege. Besonders auffällig war die Erholung von Intel, da das Unternehmen einen signifikanten Anteil seines programmierbaren Chipgeschäfts an Silver Lake Management verkauft, was zu einer Aufwertung führte. Die Finanzbranche zeigte sich ebenfalls solide, mit Goldman Sachs an der Spitze, die vom starken Aktiengeschäft profitierte. Pharmariese Pfizer hingegen bewegte sich nur geringfügig, obwohl er die Entwicklung seines Abnehmwirkstoffes Danuglipron einstellte. Gleichzeitig spekulierte der Markt über eine potenzielle Übernahme von Viking Therapeutics durch Pfizer, was Viking-Aktien einen deutlichen Schub verlieh.