Ausfallkosten Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Ausfallkosten für Deutschland.

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Ausfallkosten beziehen sich auf die Kosten, die entstehen, wenn ein Schuldner seine finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllt oder zahlungsunfähig wird.
In Anleihen- und Kreditmärkten sind Ausfallkosten ein maßgeblicher Faktor für Investoren, da sie das Risiko von Investitionen quantifizieren und die potenzielle Auswirkung eines Zahlungsausfalls auf den Kapitalmarkt bewerten. Es gibt zwei Hauptarten von Ausfallkosten: direkte und indirekte Ausfallkosten. Direkte Ausfallkosten beziehen sich auf den tatsächlichen Geldbetrag, den ein Gläubiger bei einem Ausfall eines Schuldners verliert. Dies kann die gesamte Rückzahlung des Kapitals oder verzinsliche Beträge umfassen, die aufgrund des Zahlungsausfalls nicht gezahlt werden. Indirekte Ausfallkosten hingegen beziehen sich auf die negativen Auswirkungen eines Zahlungsausfalls auf den Kapitalmarkt als Ganzes. Dies kann eine gesteigerte Risikowahrnehmung bei anderen Schuldnern oder ein erhöhtes Renditeniveau für risikoreichere Anlagen zur Folge haben. Die Quantifizierung von Ausfallkosten erfolgt durch verschiedene Methoden, darunter statistische Modellierung, historische Datenanalyse und Credit Default Swaps (CDS). Statistische Modelle verwenden historische Ausfallraten, um das Ausfallrisiko von Anleihen und Krediten abzuschätzen. Historische Datenanalyse bezieht sich auf die Untersuchung vergangener Zahlungsausfälle, um Muster und Korrelationen zu identifizieren. CDS sind Finanzinstrumente, die es Investoren ermöglichen, sich gegen das Ausfallrisiko abzusichern, indem sie eine Versicherung gegen einen Zahlungsausfall abschließen. Für Investoren sind Ausfallkosten von entscheidender Bedeutung, da sie bei der Bewertung von Anlagechancen das Risiko berücksichtigen müssen. Eine höhere Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen oder höhere Kosten im Falle eines Ausfalls können zu einem höheren Renditeziel führen, um das zusätzliche Risiko auszugleichen. Darüber hinaus können Ausfallkosten auch Auswirkungen auf die Portfolioallokation haben, da Investoren diversifizieren und das Ausfallrisiko über verschiedene Anlageklassen streuen möchten. Als Investor ist es wichtig, die Ausfallkosten zu verstehen, um informierte Anlageentscheidungen treffen zu können. Durch die Berücksichtigung und Analyse von Ausfallkosten können Investoren das Ausfallrisiko quantifizieren und ihre Portfolios entsprechend ausrichten. Eine gründliche Kenntnis der verschiedenen Faktoren, die Ausfallkosten beeinflussen, ist unerlässlich, um das Risiko angemessen zu bewerten und potenzielle Verluste zu minimieren. Bei der Analyse von Anlagechancen im Bereich von Aktien, Anleihen, Geldmärkten und Kryptowährungen ist die Berücksichtigung von Ausfallkosten von entscheidender Bedeutung, um eine fundierte Entscheidungsfindung zu unterstützen und erfolgreich in den Kapitalmärkten zu agieren.Kongruenzprinzip
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