Eulerpool Premium

Fremdvermutung Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Fremdvermutung für Deutschland.

Fremdvermutung Definition

Professional-grade financial intelligence

20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.

Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan

Fremdvermutung

Fremdvermutung (auch bekannt als "das Prinzip der Außenwirkung") ist ein juristisches Konzept im Bereich des Kapitalmarkts, das sich auf die Annahme bezieht, dass Investoren oder Gläubiger eines Unternehmens davon ausgehen, dass das Unternehmen für die Richtigkeit und Vollständigkeit seiner Finanzberichte und -aussagen verantwortlich ist. Gemäß der Fremdvermutung dürfen Investoren und Gläubiger darauf vertrauen, dass die von einem Unternehmen veröffentlichten Informationen wahrheitsgemäß und korrekt sind.

Dieser Grundsatz bildet eine wichtige Basis für das Vertrauen der Anleger und den reibungslosen Ablauf des Kapitalmarkts. Im Rahmen der Fremdvermutung ergibt sich eine Verpflichtung für Unternehmen, genaue und umfassende Informationen zur Verfügung zu stellen. Diese Informationen umfassen in der Regel periodische Finanzberichte, Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzen, Cashflow-Statements und andere finanzielle und nicht-finanzielle Angaben, die für Anleger und Gläubiger von Interesse sind. Das Konzept der Fremdvermutung hat seine Wurzeln in der Informationsasymmetrie zwischen Unternehmen und Investoren/Gläubigern. Unternehmen verfügen in der Regel über umfassende interne Kenntnisse über ihre finanzielle Lage, während Investoren und Gläubiger auf öffentlich verfügbare Informationen angewiesen sind. Die Einhaltung des Grundsatzes der Fremdvermutung ist von entscheidender Bedeutung, um das Vertrauen der Anleger in den Kapitalmarkt aufrechtzuerhalten. Investoren müssen darauf vertrauen können, dass sie relevante und zuverlässige Informationen erhalten, um fundierte Anlageentscheidungen treffen zu können. Bei Verstößen gegen die Fremdvermutung kann es zu rechtlichen Konsequenzen für Unternehmen kommen. Investoren und Gläubiger können Schadensersatzansprüche geltend machen, wenn sie aufgrund falscher oder unvollständiger Informationen Verluste erleiden. Insgesamt ist die Fremdvermutung ein wichtiger Grundsatz im Kapitalmarkt, der dazu beiträgt, dass Unternehmen transparente und vertrauenswürdige Informationen bereitstellen. Sie stärkt das Vertrauen der Anleger und sorgt für einen funktionierenden und effizienten Kapitalmarkt.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Nachkauf-Marketing

Nachkauf-Marketing bezieht sich auf eine Marketingstrategie, die von Unternehmen angewendet wird, um bestehende Kunden zu ermutigen, zusätzliche Produkte oder Dienstleistungen zu erwerben. Es ist eine effektive Methode, um den Umsatz...

Dialektik

"Dialektik" ist ein Begriff der philosophischen Theorie und bezieht sich auf die Methode des Denkens, die auf Gegensätzen und dialektischen Widersprüchen basiert. Insbesondere in der kapitalistischen Welt der Finanzmärkte spielt...

Schornsteinfeger

Der Schornsteinfeger ist eine wichtige Berufsperson im Bereich der Gebäudewartung und Umweltschutzbestimmungen. In Deutschland hat der Schornsteinfeger eine lange Tradition und ist bekannt für seine Fachkenntnisse in Bezug auf die...

Bodenrichtwertgrundstück

Bodenrichtwertgrundstück (also known as BRW-Grundstück) is a pivotal term in the realm of capital markets, particularly for property investors in Germany. This German phrase encompasses the concept of "standard land...

Mehrfachbelastung

"Mehrfachbelastung" ist ein Begriff aus dem Bereich der Kapitalmärkte, insbesondere im Zusammenhang mit Krediten und Schuldtiteln. Diese technische Terminologie bezieht sich auf die Situation, in der ein Vermögensgegenstand, wie beispielsweise...

Gebot

Gebot wird in den Finanzmärkten oft als Synonym für "Angebot" verwendet, insbesondere wenn es um den Handel mit Wertpapieren und anderen Finanzinstrumenten geht. Es ist ein Begriff, der in erster...

Serienzeichen

Serienzeichen - Definition und Bedeutung im Bereich der Kapitalmärkte Das Serienzeichen ist ein grundlegendes Konzept im Bereich der Kapitalmärkte, das insbesondere bei Investitionen in Aktien eine entscheidende Rolle spielt. Es bezieht...

Return on Investment

Return on Investment (ROI) ist einer der wichtigsten Performance- und Bewertungsindikatoren, der von Investoren und Analysten verwendet wird, um den Erfolg eines Anlageportfolios oder spezifischen Investments zu messen und zu...

Eigentümlichkeit

Die Eigentümlichkeit ist ein Begriff, der in der Finanzwelt verwendet wird, um eine Besonderheit oder charakteristische Merkmale einer Anlage oder eines Marktes zu beschreiben. Es handelt sich um eine Eigenschaft...

Misfit-Analyse

Misfit-Analyse ist eine Technik, die verwendet wird, um die Abweichung zwischen den tatsächlichen Renditen einer Investition und den erwarteten Renditen zu bewerten. Diese Analysemethode bietet Investoren und Finanzanalysten wertvolle Einblicke,...