Keiretsu Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Keiretsu für Deutschland.
Keiretsu, aus dem Japanischen entlehnt, ist ein Konzept, das die Bildung von engen Unternehmensnetzwerken beschreibt, bei denen mehrere unabhängige Unternehmen in unterschiedlichen Branchen zusammenarbeiten und miteinander verbunden sind.
Dieser Begriff wird oft im Zusammenhang mit der japanischen Wirtschaft und den Kapitalmärkten verwendet. In einem Keiretsu sind die beteiligten Unternehmen in der Regel sowohl horizontal als auch vertikal miteinander verflochten. Diese Verbindungen erleichtern den Austausch von Ressourcen, technologischem Know-how und finanzieller Unterstützung zwischen den Mitgliedsunternehmen. Dadurch wird eine engere Verflechtung der Unternehmensbelange erreicht und ein gemeinsames Ziel angestrebt - das langfristige Wachstum und die Stabilisierung der Unternehmensgruppe. Horizontale Verbindungen innerhalb eines Keiretsu bestehen zwischen Unternehmen derselben Branche oder mit ähnlichen Geschäftsfeldern. Diese Verbindungen ermöglichen den Austausch bewährter Geschäftspraktiken, die Koordination von Produktion und Vertrieb sowie die Verringerung von Kosten durch den gemeinsamen Einkauf von Rohstoffen. Vertikale Verbindungen hingegen bestehen zwischen Unternehmen verschiedener Stufen der Wertschöpfungskette. Dies ermöglicht den reibungslosen Fluss von Rohstoffen, Komponenten und fertigen Produkten innerhalb des Netzwerks. Durch die Zusammenarbeit in der Produktion und beim Vertrieb können beteiligte Unternehmen die Effizienz steigern und ihre Position in der Wertschöpfungskette stärken. Ein weiteres Merkmal von Keiretsu ist die Beteiligung von Banken und anderen Finanzinstituten, die eine Schlüsselrolle bei der Kapitalbeschaffung und Finanzierung der Mitgliedsunternehmen spielen. Diese Finanzierungsmöglichkeiten ermöglichen es den Mitgliedsunternehmen, Investitionen in Forschung und Entwicklung, neue Technologien und Produktionskapazitäten zu tätigen und gleichzeitig die finanzielle Stabilität der Unternehmensgruppe zu gewährleisten. Es gibt zwei Arten von Keiretsu: das horizontale Keiretsu und das vertikale Keiretsu. Das horizontale Keiretsu bezieht sich auf eng verflochtene Unternehmensnetzwerke in derselben Branche, während das vertikale Keiretsu die Verbindungen zwischen Unternehmen verschiedener Stufen der Wertschöpfungskette beschreibt. Das Keiretsu-System hat in Japan eine große Bedeutung für die Wirtschaft und die Kapitalmärkte. Es ermöglicht den beteiligten Unternehmen, ihre Risiken zu teilen, von Synergieeffekten zu profitieren und langfristige strategische Allianzen aufzubauen. Dadurch haben sie einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt und können sich gegenüber Konkurrenten behaupten. Als Investor ist es wichtig, das Konzept des Keiretsu zu verstehen, da es Auswirkungen auf die Bewertung von Unternehmen und deren Potenzial hat. Durch die Analyse der Keiretsu-Verbindungen können Investoren die Stabilität und die Wettbewerbsposition einer Unternehmensgruppe bewerten. Es ist auch wichtig, die finanzielle Gesundheit und die Abhängigkeiten der Mitgliedsunternehmen im Netzwerk zu bewerten, um potenzielle Risiken zu erkennen. In conclusion, Keiretsu is a network-based business model that promotes collaboration and interdependence between independent companies. It plays a significant role in the Japanese economy and capital markets, fostering long-term growth and stability for the participating enterprises. Understanding Keiretsu and its implications is crucial for investors when evaluating companies and their potential in the market. By analyzing Keiretsu connections, investors can assess the stability and competitive position of a corporate group, as well as evaluating the financial health and dependencies among the member companies to identify potential risks.Hysterese-Effekt
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