Eulerpool Premium

Risikomodellierung Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Risikomodellierung für Deutschland.

Die besten Investoren setzen auf Eulerpool

Risikomodellierung

Generell definiert man die Risikomodellierung als Verfahren, welches ein finanzielles Produkt in eine mathematische Formel abbildet, um das Risiko des Produktes zu quantifizieren.

Eine solche Modellierung gehört zur Standardmethode in den Finanzmärkten und hat sich als unverzichtbares Instrument etabliert. Vor allem in der Geld-, Kapital-, und Derivatmärkten trägt die Risikomodellierung dazu bei, Risiken zu minimieren und Investitionsentscheidungen abzusichern. Zu den häufigsten Anwendungen gehört dabei die Berechnung von verschiedenen Risikofaktoren, wie beispielsweise Markt-, Kredit- und operationelle Risiken oder auch Liquiditätsrisiken. Allerdings treten die bereits existierenden Risikomodellierungen wegen der unsicheren Finanzmärkte oft an ihre Grenzen und müssen permanent weiterentwickelt und angepasst werden. Die Risikomodellierung kann unter anderem auch für die Bewertung der Bonität einzelner Unternehmen, die Simulation von Marktentwicklungen sowie für die Definition von Strategien zur Portfoliomanagement eingesetzt werden. Die mathematischen Modelle der Risikomodellierung erfordern eine breite Kenntnis der mathematischen Methoden, der Finanzmathematik sowie der Statistik. Eine der am häufigsten verwendeten Methoden ist die Monte-Carlo-Simulation, bei der mithilfe von Monte-Carlo-Methoden zufällige Szenarien zur Ermittlung der möglichen Kursschwankungen berechnet werden. Neben dem Nutzen der Risikomodellierung, sei noch gesagt, dass es auch bestimmte Grenzen gibt: Es kommt auf den Einzelfall an und die Methodik kann ihre Vorzüge und Schwächen haben. Viele Entscheidungen die auf Grundlage der Risikomodellierung getroffen werden, bleiben dann doch der Entscheidung des Menschen auch weiterhin überlassen. Letztendlich setzt sich in der Anwendung der Risikomodellierung auch immer mehr eine spezielle Form der Modellierung durch: Die mathematisch-statistische Modellierung. Diese beruht auf den Methoden der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Stochastik. So werden beispielsweise Ereignisse, die auf einem Markt eintreten, nicht mehr auf einzelne Vorgänge reduziert, sondern auf eine größere Gesamtheit von möglichen Ereignissen bezogen. Die Risikomodellierung bildet damit in den Finanzmärkten eine unverzichtbare Grundlage für Investoren und andere Marktteilnehmer, um Risiken zu erkennen und abzuschätzen. Eine falsche Einschätzung kann schwere Folgen haben, die bis hin zu Markteinbrüchen oder gar Nachhaltigkeitsschäden führen können.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

SACU

SACU - Definition Die South African Customs Union (oder SACU) ist eine regionale Wirtschaftsgemeinschaft, die aus fünf Mitgliedstaaten des südlichen Afrikas besteht, nämlich Südafrika, Lesotho, Eswatini, Namibia und Botswana. Das Ziel...

elektronischer Geschäftsverkehr

Elektronischer Geschäftsverkehr ist ein Begriff, der sich auf den elektronischen Handel und den elektronischen Austausch von Waren, Dienstleistungen und Informationen bezieht. Im Zeitalter der Digitalisierung hat der elektronische Geschäftsverkehr erheblich...

Bustourismus

Der Begriff "Bustourismus" bezieht sich auf die Praxis des Reisens mit einem Reisebus zu bestimmten Zielorten, die gewöhnlich von einer organisierten Reisegruppe besucht werden. Bustourismus hat sich in den letzten...

Gütefunktion

Gütefunktion – Eine präzise Definition für Kapitalmarktinvestoren Die Gütefunktion ist ein Konzept der mathematischen Statistik und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Finanzinstrumenten, insbesondere im Kontext der Kapitalmärkte. Sie...

Fachaufsicht

Die Fachaufsicht bezeichnet die Aufsichtsfunktion über Finanzinstitute, die von einer spezialisierten Behörde ausgeübt wird. Insbesondere in Deutschland wird diese Rolle von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wahrgenommen. Die Fachaufsicht stellt...

Organisationsrealisation

Organisationsrealisation bezieht sich auf einen Schritt im Rahmen der Unternehmensentwicklung oder -umstrukturierung, bei dem eine Organisation ihre bestehenden Vermögenswerte liquidiert oder verkauft, um ihre finanzielle Situation zu verbessern oder strategische...

antizipative Posten der Rechnungsabgrenzung

Definition: Der Begriff "antizipative Posten der Rechnungsabgrenzung" bezieht sich auf eine spezifische Buchhaltungsmethode, bei der Einnahmen und Ausgaben im Voraus erfasst werden, um eine korrekte Erfassung in der Gewinn- und...

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat

"Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat" ist ein Begriff, der im Kapitalmarkt verwendet wird, um einen Vertreter der Arbeitnehmer in einem Aufsichtsrat eines Unternehmens zu beschreiben. In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass...

Consulting Banking

Consulting Banking beschreibt ein spezialisiertes Beratungsfeld im Bankensektor, das auf die Unterstützung von Finanzinstituten, Unternehmen und Investoren in strategischen, betrieblichen und technologischen Fragen spezialisiert ist. Diese Beratungsdienstleistungen werden von renommierten...

Poly-Krise der EU

Die "Poly-Krise der EU" bezieht sich auf eine umfassende und komplexe Herausforderung, der die Europäische Union (EU) seit einiger Zeit gegenübersteht. Poly steht in diesem Kontext für "viele" oder "vielfältig",...