Sicherungsübereignung Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Sicherungsübereignung für Deutschland.
"Sicherungsübereignung" ist ein rechtlicher Begriff, der sich im deutschen Finanzwesen auf eine spezielle Form der Sicherheitenstellung bezieht.
Diese rechtliche Vereinbarung ermöglicht es einem Gläubiger, sich zur Absicherung seiner Kreditforderungen das Eigentum an bestimmten Vermögenswerten des Schuldners zu übertragen. Im Rahmen einer Sicherungsübereignung erfolgt die Übertragung des Eigentums an beweglichen Sachen, wie beispielsweise Maschinen, Fahrzeugen oder Warenvorräten, vom Schuldner auf den Gläubiger. Dies geschieht zwecks gewährleisteter Rückzahlung der Kreditverbindlichkeiten. Diese Vereinbarung basiert auf den Regelungen des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) und bietet dem Gläubiger Schutz im Falle einer Zahlungsunfähigkeit oder Insolvenz des Schuldners. Die Sicherungsübereignung wird in der Regel durch einen schriftlichen Vertrag zwischen den beiden Parteien festgehalten. Dieser Vertrag sollte alle relevanten Details enthalten, wie die genaue Beschreibung der übertragenen Vermögenswerte, Angaben zur Schuld und die Bedingungen der Sicherheit. Zudem müssen alle rechtlichen Formalitäten eingehalten werden, damit die Sicherungsübereignung wirksam ist. Eine wirksame Sicherungsübereignung erfordert insbesondere eine Übergabe ("traditio") des Eigentums an den Gläubiger sowie dessen Eintragung in das öffentliche Register. Die Sicherungsübereignung bietet dem Gläubiger verschiedene Vorteile. Da er das Eigentum an den Sicherungsgütern erhält, kann der Gläubiger im Falle eines Zahlungsausfalls oder einer Insolvenz des Schuldners diese Vermögenswerte verwerten, um seine Forderungen zu begleichen. Dadurch wird das Ausfallrisiko reduziert und die Kreditvergabe an den Schuldner abgesichert. Für den Schuldner hat die Sicherungsübereignung ebenfalls Implikationen. Durch die Übertragung des Eigentums geht er das Risiko ein, im Falle eines Zahlungsausfalls die kontrollierte Verfügungsgewalt über die Sicherungsgüter zu verlieren. Dies kann bei einem Unternehmen zu Liquiditätsproblemen führen, da es möglicherweise nicht mehr frei über seine Vermögenswerte verfügen kann. Insgesamt ist die Sicherungsübereignung ein wichtiger rechtlicher Mechanismus, der es Gläubigern ermöglicht, ihre Kreditforderungen abzusichern. Durch die Übertragung des Eigentums an Vermögenswerten können Gläubiger im Falle von Zahlungsausfällen oder Insolvenzen ihre Interessen schützen. Sowohl die Schuldner- als auch die Gläubigerseite sollten jedoch die rechtlichen Implikationen einer Sicherungsübereignung sorgfältig abwägen und gegebenenfalls juristischen Rat einholen, um ihre Positionen bestmöglich zu verstehen und zu schützen.Lead Country Concept
Das Lead Country-Konzept (auch als "Leitland-Konzept" bezeichnet) ist ein Ansatz, der in der Welt des internationalen Kapitalmarktes häufig angewendet wird. Es handelt sich um ein Konzept, bei dem ein bestimmtes...
SELA
SELA steht für "Selbstzahlungsanleihe" und ist ein Finanzinstrument, das im Bereich der Anleihen anzusiedeln ist. Eine SELA ist eine feste Schuldverschreibung, bei der der Emittent das Kapital durch die Rückzahlung...
ECA
ECA steht in der Finanzwelt für "Exportkreditagentur" und bezieht sich auf eine staatliche oder öffentliche Einrichtung, die dazu da ist, die Exporte des Landes zu unterstützen und zu fördern. Diese...
Beamtenversorgung
Beamtenversorgung ist ein Begriff, der sich auf das deutsche System der Altersversorgung für Beamte bezieht. Beamte sind staatliche Angestellte, die in verschiedenen Berufen arbeiten, wie zum Beispiel Lehrer, Polizisten, Richter...
Kostenartenrechnung
Die Kostenartenrechnung ist ein bedeutendes Instrument in der betrieblichen Buchhaltung und ein wesentlicher Bestandteil des Kostenrechnungssystems. Sie dient der Erfassung, Analyse, Kategorisierung und Aufteilung der Kosten einer Organisation, insbesondere im...
Hoheitsverkehr
Hoheitsverkehr ist ein Begriff, der in der Welt des Kapitalmarktes verwendet wird, um einen spezifischen Typ von Handelsaktivität zu beschreiben. Es bezieht sich auf den Handel mit bestimmten Finanzinstrumenten, bei...
Bestimmungskauf
Bestimmungskauf ist ein Fachbegriff aus dem Bereich des Kapitalmarktes und bezieht sich auf eine bestimmte Form des Wertpapierkaufs. Im Kontext von Finanzmärkten und Investitionen bezeichnet der Bestimmungskauf den Akt des...
Personenschaden
Ein Personenschaden bezieht sich auf körperliche oder psychische Verletzungen einer Person aufgrund eines Unfalls oder einer schädigenden Handlung. Im Bereich der Kapitalmärkte kann ein Personenschaden verschiedene Auswirkungen haben, die darauf...
Budgetgerade
Budgetgerade ist ein Begriff aus der Finanzwirtschaft, der sich auf die grafische Darstellung der verschiedenen Kombinationen von Produkten oder Dienstleistungen bezieht, die ein Investor bei gegebenen Einkommens- und Preisniveaus erwerben...
Abschreibungssumme
Die Abschreibungssumme bezieht sich auf den Betrag, den ein Unternehmen als Wertminderung für das jeweilige Geschäftsjahr ansetzt. In der Buchhaltung dient die Abschreibungssumme dazu, den Wertverlust von Vermögenswerten, wie Anlagen...