Eulerpool Premium

Tarifmacht Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Tarifmacht für Deutschland.

Tarifmacht Definition

Professional-grade financial intelligence

20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.

Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan

Tarifmacht

Tarifmacht ist ein Begriff aus der Kapitalmärktebranche, der die Marktposition von Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbänden beschreibt, um Tarifverhandlungen zu führen und Arbeitsbedingungen auszuhandeln.

Es bezieht sich auf die Fähigkeit einer Gewerkschaft oder eines Arbeitnehmerverbandes, durch kollektive Verhandlungsmacht die Tarife und Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer in bestimmten Wirtschaftszweigen oder Unternehmen zu beeinflussen. Die Stärke der Tarifmacht hängt von der Organisationsstruktur der Gewerkschaft und dem Ausmaß der Mitgliederbasis ab. In den Kapitalmärkten, insbesondere in Aktien, Anleihen, Krediten, Geldmärkten und Kryptowährungen, kann die Tarifmacht erheblichen Einfluss auf das Investitionsumfeld haben. Wenn Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände in der Lage sind, faire Löhne, Arbeitszeitregelungen und Sozialleistungen für Arbeitnehmer in einem Unternehmen oder einer Branche auszuhandeln, kann dies zu einer höheren Arbeitsmotivation und Produktivität führen. Investoren sollten die Tarifmacht sorgfältig analysieren, da sie potenzielle Auswirkungen auf das Gewinnpotenzial und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens haben kann. Ein Unternehmen mit einer schwachen Tarifmacht kann einer höheren Arbeitskosteninflation ausgesetzt sein, was zu niedrigeren Gewinnen und einer geringeren Attraktivität für potenzielle Anleger führen kann. Auf der anderen Seite kann ein Unternehmen oder eine Branche mit einer starken Tarifmacht höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen bieten, was zu einer besseren Mitarbeiterbindung und einem positiven Image führen kann. Die Tarifmacht kann auch wichtige Informationen über die Stabilität und das Arbeitsumfeld eines Unternehmens liefern. Ein Unternehmen, das erfolgreich Tarifverhandlungen führt und mit Gewerkschaften zusammenarbeitet, zeigt oft eine ausgewogene Beziehung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Dies kann ein Indikator für eine langfristige und nachhaltige Unternehmensführung sein. Insgesamt kann die Tarifmacht als ein entscheidender Faktor für Investitionsentscheidungen in den genannten Kapitalmärkten betrachtet werden. Es ist wichtig, die Auswirkungen von Tarifverhandlungen und Arbeitsbedingungen auf die finanzielle Performance und das Anlegervertrauen zu verstehen. Durch eine umfassende Analyse der Tarifmacht in verschiedenen Sektoren und Unternehmen können Investoren fundierte Entscheidungen treffen und die Chancen und Risiken ihres Engagements in den Kapitalmärkten bewerten.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Industrie

Industrie ist ein grundlegender Begriff in der Welt der Kapitalmärkte und bezieht sich auf den industriespezifischen Wirtschaftszweig, der Unternehmen umfasst, die ähnliche Produkte oder Dienstleistungen herstellen oder bereitstellen. Dieser Sektor...

EVA

EVA steht für "Economic Value Added" und ist eine Finanzkennzahl, die das Wertsteigerungspotenzial eines Unternehmens misst. Es ist eine leistungsorientierte Metrik, die Investoren und Finanzanalysten dabei hilft, zu beurteilen, ob...

reziproke Zahlen

Reziproke Zahlen, auch bekannt als Kehrwerte, sind eine fundamentale mathematische Konzeption, die in vielen Bereichen der Finanzmärkte Anwendung findet. Im Kontext von Kapitalmärkten, Aktien, Darlehen, Anleihen, Geldmärkten und Kryptowährungen spielen...

Comprador

Komprador ist ein Begriff, der in der Finanzwelt verwendet wird, um eine spezielle Art von Geschäftsperson zu beschreiben. Der Begriff stammt aus dem Spanischen und bedeutet wörtlich "Käufer". Ein Komprador...

Pensionsgeschäfte

Pensionsgeschäfte Pensionsgeschäfte sind komplexe Finanzinstrumente, die im Bereich der Wertpapierleihe eingesetzt werden, um kurzfristige Liquiditätsengpässe von Anlegern und Finanzinstituten zu überbrücken. Diese Art von Geschäften beinhaltet die vorübergehende Übertragung von Wertpapieren...

Kapitalerhöhung

Kapitalerhöhung ist eine geschäftsstrategische Maßnahme, die von Unternehmen ergriffen wird, um zusätzliches Eigenkapital für ihre Aktivitäten zu beschaffen. Dieser Vorgang erfolgt oft durch die Ausgabe neuer Aktien an Investoren oder...

Psychische Gefährdungsbeurteilung

Psychische Gefährdungsbeurteilung ist ein Konzept, das in Unternehmen angewendet wird, um die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu bewerten und zu fördern. Diese Beurteilung, die auch als psychische...

Vermögenseffekt des Geldes

Der Vermögenseffekt des Geldes bezieht sich auf den Effekt, den eine Änderung bei der Geldmenge auf den Wert von Vermögenswerten und Investitionen haben kann. Dieser Effekt basiert auf der Annahme,...

Verbraucherpreisempfehlung

"Verbraucherpreisempfehlung" ist ein Begriff, der eng mit dem Konzept der Preisgestaltung im Einzelhandel verbunden ist. Die Verbraucherpreisempfehlung, auch bekannt als UVP, bezeichnet den von einem Hersteller oder Anbieter empfohlenen Verkaufspreis...

Incoterms

Incoterms (kurz für "International Commercial Terms") sind eine Reihe von standardisierten Handelsbedingungen, die von der Internationalen Handelskammer (ICC) entwickelt wurden, um einheitliche Regeln und Klarheit für den internationalen Handel zu...