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Agnelli-Holding EXOR dockt bei Philips an: Aktie macht großen Sprung!
Der Medizintechnikkonzern Philips hat sich in einer schwierigen Phase den Einstieg eines Großinvestors gesichert

Der Medizintechnikkonzern Philips konnte sich kürzlich den Einstieg eines Großinvestors sichern.
Die Holding EXOR der italienischen Agnelli-Familie erwarb an der Börse 15 Prozent der Aktien Philips für insgesamt 2,6 Milliarden Euro. Roy Jakobs, der Unternehmenchef des Konzerns, hatte im Oktober zudem ein Sparprogramm aufgelegt, bei dem bis 2025 10.000 Stellen abgebaut werden.
Das Philips-Management hoffte mit dem neuen Investment auf mehr Stabilität, denn das Unternehmen stand wegen teurer Produktrückrufe in den USA zuletzt unter Druck. EXOR sucht des Weiteren verstärkt nach Möglichkeiten zur Investition von Unternehmen aus dem Bereich Gesundheitswesen, Technologie und Luxusartikeln. Ein Sitz im Aufsichtsrat ist EXOR zudem sicher – allerdings hatte die Holding angekündigt, keine Pläne zur weiteren Erhöhung des Anteils an Philips vorzuhaben. Der Anteil kann jedoch maximal 20 Prozent betragen.
Gleichzeitig belastet der Konzern noch immer der Rückruf von rund 5,5 Millionen Beatmungs- und Schlaftherapiegeräte, bei denen sich giftige Partikel vom verarbeiteten Schaumstoff lösten. Für den Austausch undentsprechende Entschädigungen hat Philips bislang 1 Milliarde Euro eingeplant. Obwohl der Konzern bereits im Juli mitteilte, 99 Prozent der Geräte und Ersatzteile produziert zu haben, laufen noch immer Sammelklagen gegen Philips in den USA.
Trotzdem konnte die Aktie von Philips am Montag in Amsterdam mit einem Gewinn von 4,21 Prozent auf 19,274 Euro überzeugen. Im laufenden Jahr hat der Kurs damit rund 40 Prozent gewonnen.